Experimenteller Antikörper zeigt hohe Ansprechraten beim großzelligen B-Zell-Lymphom
Beim refraktären oder rezidivierenden großzelligen B-Zell-Lymphom sind die therapeutischen Optionen begrenzt. In einer Phase-II-Studie wurden nun mit Epcoritamab, einem Antikörper, der simultan an T- und B-Zellen bindet, ermutigende Ergebnisse erzielt.
Epcoritamab ist ein in Entwicklung befindlicher IgG1-bispezifischer Antikörper, der zytotoxische T-Zellen selektiv zu Tumoren lenken soll, um so eine Immunantwort gegen maligne Zellen zu erzeugen. Die Wirkung beruht auf einer simultanen Bindung an CD3 auf T-Zellen und CD20 auf B-Zellen, die zum T-Zell-mediierten Killing von B-Lymphomzellen führt. CD20 ist ein klinisch validiertes therapeutisches Ziel, das auf zahlreichen B-Zell Malignomen wie unter anderem dem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) exprimiert wird.
Gegenwärtig wird Epcoritamab in der Studie EPCORE™ NHL-1 in einem Kollektiv von Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem großzelligem B-Zell-Lymphom untersucht. Der Terminus LBCL umfasst eine Gruppe von schnell wachsenden Non-Hodgkin-Lymphomen, unter denen DLBCL das häufigste ist. DLBCL ist auch insgesamt das häufigste Non-Hodgkin-Lymphom. „Ungeachtet aller Fortschritte der letzten Jahre ist das LBCL nach wie vor eine schwierig zu behandelnde Erkrankung mit schlechter Prognose“, sagt dazu Prof. Dr. Catherine Thieblemont, Leiterin der hämato-onkologischen Abteilung am Hôpital Saint-Louis in Paris. Sprechen großzellige B-Zell-Lymphome nicht auf die Erstlinientherapie an oder kommt es zu einem Rezidiv, ist die Prognose der Betroffenen besonders ungünstig.