Maligne Ovarialtumoren: Vorgehen an die Bedürfnisse der Frauen anpassen
Im September wurde das fünfte Update der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“ veröffentlicht. Dabei wurde das Kapitel zur systemischen Primärtherapie komplett überarbeitet. So stehen neben der platin-basierten Chemotherapie nun als Erhaltung Angiogenese- und PARP-Inhibitoren zur Verfügung.
Eine von 72 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an einem Ovarialkarzinom. Mit rund drei Prozent aller bösartigen Neubildungen und fünf Prozent aller Krebssterbefälle ist es damit nach Brustkrebs die häufigste tödliche gynäkologische Tumorerkrankung. Ein flächendeckendes Screening existiert bislang nicht, da Früherkennungsuntersuchungen keinen Einfluss auf die Sterblichkeit haben.
Etwa drei Viertel der Tumoren werden seit Jahrzehnten in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Trotz moderner operativer und medikamentöser Therapiekonzepte liest sich die Prognose des Ovarialkarzinoms im Verhältnis zu anderen Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane eher schlecht: Das relative Fünf-Jahres-Überleben beträgt derzeit unabhängig vom Tumorstadium nur rund 43 Prozent.
Im September veröffentlichte das Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Stiftung Deutsche Krebshilfe unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe eine aktualisierte Version der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“. Diese umfasst vor allem Änderungen zu Erstlinie, Erhaltung und Nachsorge.