Pneumokokken im Blut bedrohen Klappen und Gefäße
Bei Pneumokokken-Infektionen kommt es wieder häufiger zu Bakteriämien. Ein Grund ist neben vermehrten Resistenzen die steigende Zahl immunsupprimierter Patienten. In solchen Fällen muss man immer mit lebensbedrohlichen Komplikationen wie Endokarditis und Aortitis rechnen.
Trotz aller medizinischen Fortschritte entwickeln etwa 25–30 Prozent der Patienten mit Pneumokokken-Pneumonie eine Blutstrominfektion, warnen Michelle de Leau und Dr. Remko Kuipers (Heart Center am Onze Lieve Vrouwe Gasthuis, Amsterdam). Die Bakteriämie kann multiple Organinfektionen auslösen (Kasten 1). Dabei treffen oft mehrere Komplikationen zusammen: So haben 18 Prozent derjenigen mit vertebraler Osteomyelitis auch eine Meningitis und 14 Prozent eine Endokarditis. Rechtzeitig Verdacht schöpfen hilft, die Morbidität und Mortalität deutlich senken.