AML-Patienten palliativ versorgen
Eine intensive Chemotherapie beeinträchtigt oft die Lebensqualität von Menschen mit fortgeschrittener akuter myeloischer Leukämie. Zudem sprechen die Patienten nur selten über ihre Bedürfnisse bezüglich der Begleitung und Pflege am Lebensende. Eine palliative Versorgung soll dies ändern. Bisher setzten Kollegen die Maßnahmen allerdings aufgrund fehlender Evidenz nur selten ein.
Um Argumente für eine palliative Versorgung von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) zu prüfen, führten amerikanische Kollegen um Dr. Areej El-Jawahri vom Massachusetts General Hospital in Boston eine nicht verblindete randomisierte Studie durch. Sie teilten die 160 Erkrankten mit Hochrisiko-AML, die alle eine intensive Chemotherapie erhielten, in zwei Gruppen ein: 86 Personen erhielten eine ganzheitliche palliative und onkologische Versorgung, die verbleibenden 74 eine Standardbetreuung. Damit sie Lebensqualität und psychologischen Stress am Lebensende beurteilen könnten, ließen die Wissenschaftler die Teilnehmer folgende Patienten-Fragebogen beantworten: FACT-Leu, HADS* unter anderem mit Fragen zu Angst und Depression sowie PTSD***-Checklist.
Die Patienten waren im median 64,4 Jahre alt. Von den 160 Patienten hatten 68,1 % vor Kurzem die AML-Diagnose erhalten. Erkrankte in der Gruppe der ganzheitlichen palliativen und onkologischen Versorgung berichteten nach zwei Wochen Intervention über eine bessere Lebensqualität als Betroffene unter Standardbetreuung (p = 0,04).