Pleuraerguss als Exsudat bei Hyperthyreose
Eine 68-jährige Patientin stellt sich mit einem unklaren Pleuraerguss in der Fachambulanz vor. Ein wenige Wochen zuvor durchgeführtes CT zeigte keinen Hinweis auf einen erklärenden Prozess, auch eine Lungenembolie wurde ausgeschlossen. Erst die Bestimmung der Antikörper im Erguss selbst gab den richtigen Hinweis.
Am 24.2.2017 stellte sich eine 68-jährige Patientin mit Pleuraerguss rechts in unserer pneumologischen Ambulanz zur Begutachtung vor. Anamnestisch war ein respiratorischer Infekt im November bedeutsam, denn im Rahmen dieses Infekts wurde erstmals eine Hyperthyreose festgestellt. Zum Zeitpunkt der Vorstellung bestand eine thyreostatische Therapie mit Thiamazol 20mg, ¼ Tbl. morgens. Unter dieser Therapie war das TSH erhöht, die peripheren Hormone waren im Normbereich1. Andere Begleiterkrankungen lagen zu diesem Zeitpunkt nicht vor.
Im Labor waren die Entzündungsparamter nicht ausgelenkt, das BNP lag mit 132ng/L nur unwesentlich über dem oberen Normwert von 125ng/L. Im Rahmen der Pleurapunktion wurden etwa 200ml bernsteinfarbener Erguss abpunktiert. Bei einem Totalprotein von 71g/L und einem LDH von 209U/l im Serum handelte es sich beim Erguss gemäß der Light-Kriterien2,3 um ein Exsudat, zytologisch wurde ein gering hämorrhagischer Zellblock mit teils reaktiv, teils degenerativ veränderten Mesothelien sowie einem gemischt entzündlichen Zellbild gesehen.