Teil 5: MM im Team: Anticholinerge UAW

Im interdisziplinären Medikationsmanagement nehmen sich eine Pharmazeutin und ein Arzt eines Patienten mit starker Mundtrockenheit an.

Der Patient:

Heimbewohner Herr E., 63 Jahre, 170 cm, 75 kg, leidet von Geburt an unter einer spastischen Parese und geistiger Retardierung. Er ist mit dem Rollator eingeschränkt mobil. Vor fünf Jahren erfolgte die Aufnahme ins Heim gemeinsam mit seiner Mutter, die sich selbst und ihn nicht mehr versorgen konnte.
Medizinische Diagnosen: Paranoide Psychose, spastische Tetraparese, COPD (Zigarettenkonsum > 20 Stk./Tag trotz zweier Entwöhnungsversuche), LWK-Fraktur, Coxarthrose beidseits, benigne Prostatahyperplasie

 

1 Zustand laut Pflegedokumentation

1.)  Der Bewohner klagt über starke Mundtrockenheit, er hat aus diesem Grund keine Freude mehr am Essen, zieht sich sozial zurück und bleibt zur Einnahme der Mahlzeiten auf seinem Zimmer.
2.) Dokumentiert ist ein Gewichtsverlust von 3 kg den letzten 6 Monaten.
3.) Es besteht eine Neigung zur Obstipation.
4.) RR: 120/75–135/85, Puls: 80–85

Die derzeitige Medikation der Heimbewohners:

Risperidon 1 mg Ftbl. 1-1-0,5-0
Buronil® 25 mg Ftbl. 1-0-0-1
Pantoloc® 40 mg Ftbl. 1-0-0-0
Ferretab® comp. Kps. 1-0-0-0
Sirdalud® 4 mg Tbl. 0-0-1-0
Spasmolyt® Drg. 1-0-1-0
Spiriva® 18 mcg Kps. zur Inhalation 1-0-0-0
Symbicort® Turbohaler 160 mcg/4,5 mcg 1-0-1-0
Berodual® Dosieraerosol 2-2-2-0

Laborwerte:

Hb 10,2 g/dl (12,0–16,0)
Ca++ 2,0 mmol/l (2,0–2,6)

Hinweise: Die im Fall angeführten Fertigarzneimittel wurden wertfrei für die enthaltenen Wirkstoffe bzw. -kombinationen ausgewählt. Die genannten Produkte stehen damit für alle vergleichbaren Präparate.
Bei den Fallbeispielen handelt es sich um Lehrbeispiele, die möglichst praxisnah formuliert wurden. Es besteht daher keinerlei Abklärungsbedarf hinsich
tlich einer allfälligen Pharmakovigilanzmeldung. 

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