„Innopetenz“ in der Apotheke

Unsere Kundinnen und Kunden besitzen eine starke Bindung an „ihre“ Apothekerin, an „ihren“ Apotheker. Das ist keine neue Erkenntnis. Aber jetzt ist es quasi „amtlich“. Es geht aus einer aktuellen Marktforschungsumfrage eindeutig hervor. Demnach wollen 80 Prozent der Kolleginnen und Kollegen neue, innovative Serviceleistungen anbieten. Die Gründe für die enge Bindung der Menschen an die Apotheken sind klar: Der Zugang zur wohnortnahen Apotheke ist niederschwellig, ein „Herumsitzen“ in einem Wartezimmer gibt es dort nicht. Auch Kundenorientierung und das „offene Ohr“ der Apothekerschaft sind legendär und stärken die Bindung.

Klimpt

Mag. Pharm. Susanne Ergott-Badawi,
Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer

Das Vorhaben vieler Kolleginnen und Kollegen, in den Apotheken möglichst bald auch ein Impfservice anzubieten, basiert also nicht nur auf gesundheitspolitischen Überlegungen – Stichwort: Erhöhung der Durchimpfungsrate –, sondern auch auf der Innovationsbereitschaft und der fachlichen Kompetenz unseres Berufsstandes. Sowohl unsere Bereitschaft zu Innovationsschritten als auch unsere Kompetenz, also besagte „Innopetenz“, eröffnen uns neue Wege zu einer weiteren Optimierung im Bereich Kundenbindung.

Dasselbe gilt für die Fortbildung Medikationsanalyse. Im Unterschied zum Projekt Impfen in der Apotheke ist bei dem Zertifikatskurs der operative Startschuss schon gefallen. Auch diesen Schritt zu setzen war eine gute Entscheidung, sind es doch die gleichen Gründe, die eine gute Akzeptanz durch Kundeninnen und Kunden, Patientinnen und Patienten, erwarten lassen. Noch diesen Herbst werden vier Online-Basiskurse mit je 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern veranstaltet. Schon jetzt hat der erstmals angebotene Zertifikatskurs eines der gesteckten Ziele erreicht: Er besitzt politische Relevanz und ist Thema bei den Wirtschaftsverhandlungen sowie bei unseren Gesprächen mit allen Gesundheitssprechern und dem Ministerkabinett. Übrigens: Auch für das Impfen durch Apothekerinnen und Apotheker liegt bereits ein entsprechendes Curriculum parat. Es fehlt nur noch der Startschuss durch die Politik.

Unschwer zu erkennen ist: „Innopetenz“ macht sich bezahlt. Und dieses „bezahlt“ meine ich weniger im pekuniären Sinne als im zwischenmenschlichen. Danke an alle, die durch ihr großartiges Engagement dazu beitragen, die Bindung zwischen Kundinnen und Kunden und uns Apothekerinnen und Apothekern zu stärken!

Mag. Pharm. Susanne Ergott-Badawi, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer