25. Jän. 2024Infarkt-Marker

Neuer Troponin-Grenzwert verändert Risikoeinschätzung nach Herzoperation

Das Protein Troponin gilt als Indikator für Herzmuskelzellschäden, die beispielsweise nach einem Herzinfarkt, einer Bypass- oder Aortenklappen-Operation auftreten. Ergebnisse einer Studie der Medizinischen Universität Innsbruck belegen nun, dass der Grenzwert für Troponin im Serum für die Sterblichkeit bislang zu niedrig definiert war.

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Eine neue Studie der Medizinischen Universität Innsbruck befasste sich mit der kritischen Überprüfung und retrospektiven Analyse der Troponin-Grenzwerte von Patientinnen und Patienten, die sich einem herzchirurgischen Eingriff unterzogen. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen perioperativen Myokardschäden (PMI), die anhand der postoperativen hochsensitiven kardialen Troponin-T-Werte (hs-cTnT) ermittelt wurden, und der Kurzzeitmortalität (30-Tage-Sterblichkeit) sowie der Langzeitüberlebensrate (5 Jahre) nach verschiedenen herzchirurgischen Eingriffen – koronare Bypass-Transplantation (CABG), isolierter Aortenklappenersatz (AVR) und andere Herzoperationen – zu untersuchen.

Der im Blut gemessene Troponin-Wert ermöglicht Rückschlüsse auf den Untergang von Herzmuskelzellen, wie er nach einem Herzinfarkt auftritt. Jedoch kann Troponin auch nach einer Bypass-Operation oder anderen invasiven Eingriffen am Herzmuskel signifikant erhöht sein. Unter Berücksichtigung der bisher geltenden Grenzwerte würde nach den Ergebnissen bei jeder zweiten Person nach einer Bypass-Operation ein Herzinfarkt diagnostiziert werden müssen. Diese Schlussfolgerung hätte einen wesentlichen Einfluss auf die postoperative Prognose und Behandlung, betont Priv.-Doz. Dr. Can Gollmann Tepeköylü.

Retrospektive Analyse der Troponin-T-Werte von über 8.000 Personen

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