1. Dez. 2020Brotstücke gegen Dumping

Tipps zur Ernährung bei Magen- und Speiseröhrenkrebs

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Eine Viertelstunde vor jeder Mahlzeit eine kleine Scheibe Brot essen: ein einfaches Mittel gegen Früh-Dumping.

Patienten mit gastroösophagealen Karzinomen starten häufig bereits mangelernährt in die Therapie. Um weiteren Gewichtsverlust zu verhindern, ist eine Ernährungsberatung unverzichtbar.

Patienten mit Ösophaguskazinom leiden schon vor der Diagnose an Appetitlosigkeit, Schluckstörungen und Erbrechen. Nach Resektion des Tumors können Motilitätsstörungen, Strikturen, Reflux und Aspiration die Beschwerden verstärken. Binnen sechs Monaten verliert jeder Dritte 15 % seines Körpergewichts, erklärte ­Viktoria ­Mathies, Ernährungswissenschaftlerin am UniversitätsTumorCentrum Jena. Dagegen helfen leicht umzusetzende Maßnahmen wie häufige kleine Mahlzeiten, die mit Sahne oder pflanzlichen Fetten angereichert und gründlich gekaut werden sollten. Das Essen sollte weder zu heiß noch zu kalt und nicht scharf gewürzt sein. Nach der Mahlzeit sollte der Oberkörper mindestens 30 Minuten lang hochgelagert bleiben, wenn ausgeprägte Refluxsymptome vorliegen auch nachts. Orale Trinknahrung hilft, die notwendige Kalorienmenge zu erreichen. Als Ultima Ratio bleibt die parenterale oder enterale Ernährung, so die Referentin.

Beim Magenkarzinom kommt dazu, dass nach der Resektion weniger oder keine Magensäure mehr produziert wird und der Wegfall der Speicherkapazität die Nahrungsaufnahme limitiert. Die ungenügende Durchmischung des Nahrungsbreis mit Pankreassekreten kann eine Stea­torrhö zur Folge haben, was den Gewichtsverlust weiter verstärkt.

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