7. Dez. 2023Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie

ÖGDV: Single-Tablet-Regime als Dreifach- oder Zweifach-Kombi bei HIV?

Die moderne HIV-Therapie schafft es, Patienten unter der Nachweisgrenze zu halten und damit das Risiko für Ansteckungen auf null zu senken. Die meisten Langzeit-HIV-Therapien sind Dreifachkombinationen, aber es werden auch Zweifachkombinationen in einer Tablette sowie als Injektionen für bestimmte Patientengruppen diskutiert, wie dies im Rahmen der ÖGDV-Jahrestagung präsentiert wurde.

Image concept with the result of the HIV test.
ktsdesign/AdobeStock

„Die moderne HIV-Therapie ist sehr wirksam: Menschen, die unter die Nachweisgrenze fallen, sind nicht mehr infektiös und haben fast die gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV“, stellt Ass.-Prof. OA Dr. Mario Sarcletti, HIV/AIDS-Abteilung, Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Med-Uni Innsbruck, fest und fügt hinzu: „Würden 95% der HIV-Infizierten diagnostiziert werden, würden 95% von ihnen behandelt werden und 95% davon unter die Nachweisgrenze fallen, so wäre dies das Ende von HIV und Aids in der Gesellschaft. Deshalb sind wir Ärzte in der Diagnostik gefordert!“

ART: meist Dreifachkombi als Single-Tablet-Regime

Laut Sarcletti gibt es derzeit rund 4.540 HIV-Patienten in Österreich, von denen 99% eine HIV-Therapie (antiretrovirale Therapie, ART) erhalten. Integrasehemmer, Nukleosid- bzw. Nicht-Nukleosid- sowie Reverse-Transkriptase-Hemmer zählen aktuell zu den am häufigsten eingesetzten ART-Therapien. Für die meisten Dreifachtherapien stehen Single-Tablet-Regime zur Verfügung. Die Kontrollintervalle bei stabil behandelten HIV-Infizierten sind alle 3–6 Monate (HIV-RNA) und alle 3–12 Monate (CD4+-T-Zellen).

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