11. März 2024Zweischneidiges Screening

Geschlechtskrankheiten: Screening bei asymptomatischen Patienten?

Die Ausbreitung von sexuell übertragbaren Infektionen lässt sich durch eine rasche Diagnose und Behandlung eindämmen. Doch in manchen Fällen haben regelhafte Tests bei asymptomatischen Patientinnen und Patienten mehr Nachteile als Vorteile.

Röhrchen mit Blutproben im Rack auf weißem Hintergrund. STD-Test
New-Africa/AdobeStock

Bis zum Jahr 1954 mussten Personen, die heiraten wollten, in den meisten US-amerikanischen Bundesstaaten einen negativen Syphilistest vorlegen. Man geht davon aus, dass diese Vorgabe sowie die wirksame Behandlung mit Penicillin maßgeblich zum Rückgang der Syphilisprävalenz nach dem zweiten Weltkrieg beigetragen haben. Heutzutage sind Tests auf sexuell übertragbare Infektionen (sexually transmitted infections; STI) fester Bestandteil internationaler Leitlinien. Flächendeckende Screeningprogramme werden jedoch nur dann empfohlen, wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllen. Hierzu zählt neben der Kosteneffizienz der Nachweis aus qualitativ hochwertigen, randomisierten, kontrollierten Studien, dass sie die Mortalität oder Morbidität senken. Darüber hinaus sollte der Nutzen des Screenings den Schaden überwiegen.

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