13. Juni 2023Leitlinien-Update

Neue EULAR-Guideline zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis

Im Rahmen des EULAR 2023 gab Prof. Dr. Laure Gossec, Sorbonne Université & Hôpital Pitie Salpêtrière, Paris, einen ersten Einblick in die noch nicht publizierte neue EULAR-Leitlinie zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis. Das neue Dokument trägt der verbesserten Datenlage zu den etablierten Therapien sowie den Neuzulassungen in dieser Indikation Rechnung.

Ausschnitt einer Afro-Frau, die sich an der Hand kratzt und an Psoriasis leidet, grauer Hintergrund
Prostock-Studio/GettyImages

Seit der Veröffentlichung der bisher aktuellsten publizierten Version der Leitlinie im Jahr 2019* wurden zusätzlich zu den bereits bestehenden zahlreichen Optionen drei neue DMARDs für die Indikation Psoriasis-Arthritis (PsA) zugelassen, nämlich der JAK-Inhibitor Upadacitinib und die beiden Anti-IL23p19 Biologika Guselkumab und Risankizumab. Darüber hinaus steht der duale Anti-IL-17F- und Anti-IL17AF-Antikörper Bimekizumab vor der Zulassung. Diese Erweiterungen des Armamentariums in Verbindung mit besseren Langzeitdaten zu den bereits seit Langem eingesetzten Psoriasis-Medikamenten sowie neue Sicherheitsdaten bilden den Hintergrund für die Überarbeitung der PsA-Leitlinie, so Gossec, die auch betont, dass die Leitlinie auf nicht topische pharmakologische Maßnahmen sowie auf die muskuloskelettalen Manifestationen der Psoriasis-Arthritis fokussiert. Die getroffenen Empfehlungen verfolgen das Ziel, eine optimale Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit zu finden. Wie üblich beruhen die Empfehlungen auf einem systematischen Literatur-Review, der von Dr. Andreas Kerschbaumer von der Medizin-Universität Wien durchgeführt wurde und insgesamt 38 relevante Studien zur Wirksamkeit und 22 Sicherheitsstudien identifizierte.

Im Vergleich zur Version der Leitlinie von 2019 wird zu den sechs „Overarching Principles“ ein weiteres hinzukommen. Aus den zwölf Empfehlungen werden elf, wobei sieben Empfehlungen geändert oder neu formuliert werden. Das neue Overarching Principle sieht vor, dass bei der Wahl eines Medikaments Sicherheitsfragen in Bezug auf den jeweiligen Wirkmechanismus einbezogen werden sollen, um ein optimales Verhältnis von Nutzen zu Risiko zu gewährleisten.

Eine wichtige Änderung in den Empfehlungen betrifft den Einsatz systemischer Glukokortikoide, der aus der Leitlinie gestrichen wurde und nicht mehr empfohlen wird. Lokale Injektionen von Glukokortikoiden können zusätzlich zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) eingesetzt werden (Empfehlung 2). NSAR sollen nur noch bei Oligoarthritis, Enthesitis und prädominant axialer Erkrankung eingesetzt werden und auch da nur noch für maximal vier Wochen als Monotherapie. Darüber hinaus wird die Kombination mit einem DMARD empfohlen.

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