OeGHO: Tumorboard – wer, wie, wie oft und wann?
Dass Tumorboards wichtig sind und unbestreitbaren Nutzen für das Behandlungsmanagement onkologischer Patientinnen und Patienten bringen, stand auch in der Pro- und Contra-Sitzung am OeGHO außer Frage. Aber auch, dass es Verbesserungspotenzial gibt, war unbestritten.
Bereits seit über 50 Jahren gibt es Tumorboards, wie Dr. Katja Schmitz, Fachärztin für Klinische Pathologie und Molekularpathologie im Krankenhaus Zams, ausführte. Sie betonte auch den hohen Stellenwert der Inter- bzw. Multidisziplinarität, die ein Tumorboard haben sollte. So wie die anderen Teilnehmenden der Sitzung befürwortet auch Schmitz, die Pflege im Sinne von Breast Care Nurses und Cancer Nurses in die Tumorboards einzuladen.
Im Tumorboard vorgestellt werden sollten alle Neudiagnosen, Patientinnen und Patienten im Progress oder bei anstehender Therapieänderung und komplexe Fälle. Auch, wenn es Fragen nach Studieneinschluss gibt, ist der Fall vor das Tumorboard zu bringen.
Am besten sollte schon die Anmeldeformulare für das Tumorboard so aufgebaut sein, dass die Daten für ein Tumorregister enthalten sind und übernommen werden können. Die Anmeldung wird auch in der elektronischen Patientenakte festgehalten. Wie sinnvoll es ist, dass man für Finanzierungsgenehmigungen von Medikamenten die Beschlüsse von Tumorboards braucht, wurde infrage gestellt, ist aber derzeit Fakt. „Wie viel kann ein Chirurg dazu beitragen, wenn ein internistischer Onkologe fragt, ob ein TKI angebracht ist?“, so die Frage, die bei der Diskussion diesbezüglich in den Raum gestellt wurde.