28. März 2024Fall der Woche

PSMA-exprimierende Metastasen: Melanom oder Prostatakarzinom?

Handelt es sich um ein Melanom im Stadium III und ein Prostatakarzinom im Stadium IV oder ein Melanom im Stadium IV mit Knochen- und Lymphknotenmetastasen? Vor dieser Frage standen Behandelnde kürzlich, als sich ein älterer Mann mit PSMA-exprimierenden Metastasen in einer deutschen Klinik vorstellte. Zuvor war er bereits wegen eines Prostatakarzinoms und eines Melanoms in Behandlung.

Röntgenbild der lambosakralen Wirbelsäule oder L-S-Wirbelsäule mit Knochenmetastasen.
samunella/AdobeStock

Die Positronenemissionstomografie (PET) mit 68Ga-prostataspezifischem Membranantigen (PSMA) und die Computertomografie (CT) können Metastasen bei einem Prostatakarzinom nachweisen. Eine PSMA-Expression kann mitunter jedoch auch bei anderen Tumoren auftreten, was eine eindeutige Diagnosesicherung erschwert.

Melanom nach Prostatakarzinom

2019 wurde bei einem über 70-jährigen Patienten ein Melanom des linken Unterarms diagnostiziert (Breslow-Tiefe 1,4mm, keine Ulzeration [pT2a]). Nach der kompletten Exzision erfolgte eine lokale Nachexzision mit einem Sicherheitsabstand von 10mm. Auf Wunsch des Patienten wurde zu diesem Zeitpunkt keine Sentinel-Biopsie durchgeführt.
13 Jahre zuvor war bei ihm ein Prostatakarzinom diagnostiziert worden, das aufgrund eines Rezidivs 5 Jahre nach der Diagnose mittels radikaler Prostatektomie und Salvage-Strahlentherapie behandelt wurde.
Bei einer Kontrolle im Jahr 2022 wurde ein erhöhter Serumspiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA) festgestellt (0,58ng/ml) und zum Nachweis eines eventuellen Rezidivs ein PSMA-PET/CT beauftragt. Dieses wies zwei Läsionen nach: einen PSMA-positiven, deutlich vergrößerten linken axillären Lymphknoten sowie eine PSMA-positive osteolytische Läsion im Lendenwirbelkörper L5.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko