25. Okt. 2023SANO-Studie

ESMO 2023: Aktive Überwachung statt Operation bei Ösophaguskarzinomen?

Die aktive Überwachung im Anschluss an eine neoadjuvante Chemoradiotherapie (nCRT) könnte für einige Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs eine Behandlungsoption sein. Dies legen vielversprechende Daten aus der SANO-Studie nahe, die auf dem ESMO Congress 2023 in Madrid vorgestellt wurden.

momius/AdobeStock

Der Grundstein der Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist die Ösophagektomie, die jedoch häufig zu Komplikationen, anhaltenden Symptomen und einer verminderten Lebensqualität führt. Darüber hinaus liegt die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate (OS) nach der ersten Operation in der Regel unter 40%.1,2 Um das OS und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, haben zahlreiche klinische Studien den Einsatz von nCRT untersucht, wobei eine davon zeigte, dass die Kombination von nCRT mit einer Operation in 29% der Fälle zu einem klinisch vollständigen Ansprechen (CCR) führt.3 Dies warf die Frage auf, ob eine aktive Überwachung nach einer nCRT eine Alternative zur Operation darstellen könnte.

nCRT gefolgt von aktiver Überwachung

Bei der SANO-Studie (Surgery As Needed for Oesophageal Cancer) handelt es sich um eine randomisierte Stepped-Wedge-Cluster-Studie der Phase III, die darauf abzielt, die Wirksamkeit der nCRT mit anschließender aktiver Überwachung mit der Standardoperation bei Speiseröhrenkrebs zu vergleichen. Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem und operablem Speiseröhrenkrebs erhielten eine nCRT mit Carboplatin und Paclitaxel nach dem CROSS-Schema, gefolgt von häufigen klinischen Bewertungen des Ansprechens mittels endoskopischer Biopsie, endoskopischem Ultraschall, PET/CT oder einer Kombination davon. Diejenigen, die ein CCR zeigten, d.h. 12 Wochen nach der nCRT histologisch nachweislich keine lokale oder disseminierte Erkrankung aufwiesen, wurden anschließend randomisiert und entweder der aktiven Überwachung (n=198) oder der Standardoperation (n=111) zugeordnet. Den Betroffenen im aktiven Überwachungsarm wurde eine chirurgische Resektion angeboten, wenn ein lokoregionäres Wiederauftreten der Erkrankung nachgewiesen oder stark vermutet wurde.

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