14. Okt. 2024Mehr Mut zur Lücke

Choosing Wisely in der Geriatrie

Choosing Wisely ist eine Initiative, die auch bei geriatrischen Patientinnen und Patienten eine wichtige Entscheidungshilfe in der Tertiär- und Quartärprävention bieten soll. Der Fokus liegt auf einem patientenzentrierten Zugang, bei dem das Abwägen zwischen individueller Prognose und allgemeinen Therapiezielen zur Therapieentscheidung führt.

Ein alter Mann nimmt Medikamente ein.
Foto: Arteyluz/AdobeStock

Therapieziele, die es gemeinsam mit geriatrischen Patientinnen und Patienten festzulegen gilt, beziehen sich bei weitem nicht nur auf die einzelnen Diagnosen und ihre Therapie. Es geht um einen umfassenden medizinischen Zugang inklusive der sozialen Versorgung, der Pflegeversorgung, der Versorgung durch andere medizinische Berufe (Physiotherapie, Ergotherapie etc.) und darum, wie die individuell bestimmte Autonomie der Patientinnen und Patienten erhalten und die Lebensqualität aufrechterhalten werden kann. Bei geriatrischen Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen sind das biologische Alter, die Erkrankungen (Multimorbidität!), veränderte, oft unspezifische Symptome, verlängerte Krankheitsverläufe, Multimedikation, veränderte Reaktionen auf Medikamente, Demobilisierungssyndrome und psychosoziale Symptome. Hinzu kommen geriatrische Syndrome wie Delir, funktioneller Abbau, Schwindel und Synkopen, Dehydratation, Gangstörungen, Stürze, Depression, Malnutrition, Inkontinenz, Sarkopenie (Frailty) sowie die individuellen Bedürfnisse und Zielsetzungen der Betroffenen.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune