15. Sep. 2018

Übergewichtig durch Asthma?

Foto: andrei_r/GettyImages

Dass Adipositas ein Risikofaktor für die Entwicklung von Asthma bronchiale sein kann, ist lange bekannt. Aktuelle, im Rahmen des ERS Kongresses präsentierte Daten zeigen jedoch, dass die Assoziation auch in die andere Richtung funktioniert und Asthma einen Risikofaktor für Übergewicht darstellt. Konkret haben Personen, die als Erwachsene nicht-allergisches Asthma entwickeln, das höchste Risiko, adipös zu werden. Dies lege nach Ansicht der Autoren nahe, dass die Zusammenhänge zwischen Asthma und Übergewicht komplexer sind als bisher angenommen wurde.

Die Studie ist Teil des European Community Respiratory Health Survey und schloss 8.618 Personen aus zwölf Ländern ein, deren BMI zu Beginn der Studie unter 30kg/m2 lag. Rekrutierung begann in der 1990er Jahren, das Follow Up erfolgte im Abstand von zehn Jahren. Die Auswertung zeigte, dass von den Probanden, die bei Einschluss angaben, unter Asthma zu leiden, zehn Jahre später 10,2 Prozent adipös waren, also einen BMI über 30kg/m2 aufwiesen. Von den Probanden, die kein Asthma angaben, wurden 7,7 Prozent adipös. Daraus errechnete sich eine hinsichtlich Geschlecht, Alter und Land korrigierte Risiko-Erhöhung um den Faktor 1,26 (95% CI: 1,03-1,55). Weitere Adjustierung hinsichtlich BMI reduzierte das Risiko etwas (RR:1,2; 95% CI: 1,0-1,4). Das Risiko war höher bei Personen, die ihr Asthma erst im Erwachsenenalter entwickelt hatten (RR:1,37; 95%CI: 1,01-1,86) und bei Asthma nicht-allergischer Genese (RR: 1,47; 95%CI: 1,15-1,86). Probanden wurden als Asthmatiker gewertet, wenn sie angaben, jemals einen Asthma-Anfall erlebt zu haben, in den vergangenen 12 Monaten mit Atemnot erwacht waren oder Asthma-Medikamente einnahmen.

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