26. Feb. 2019

Pathologie-News von A(rtificial Intelligence) bis Z(ervixkarzinom)

Privat

Eine Befunderstellung anhand digitalisierter Präparate kann sowohl vor Ort als auch mittels Fernzugriffs erfolgen. Die Archivierung digitaler histologischer Schnittpräparate erfolgt mehr oder weniger automatisiert, eine eventuell erforderliche neuerliche Beurteilung kann wesentlich einfacher und rascher durchgeführt werden – das Ausheben und Verschicken von Präparaten entfällt. Damit sind Zweitbegutachtungen leichter durchführbar oder auch das Aufrufen der Bilder zur Diskussion in einer Tumorkonferenz. Noch wird sie nur in der Forschung eingesetzt, aber hier mit Erfolg: die zusätzliche maschinelle Vorbeurteilung auf Basis von Artificial Intelligence. Sie ist genauer als das menschliche Auge und kann quantitative Analysen präziser durchführen als analoge Schätz- oder Zählmethoden es erlauben.

An wesentlichen Änderungen der 2018 beschlossenen FIGO-Klassifikation des Zervixkarzinoms nennt Lax: frühe Tumorstadien (pT1a-Karzinome, früher sogenannte „Mikrokarzinome“), eine weitere Unterteilung der pT1b-Karzinome und die Einbeziehung von Lymphknotenmetastasen. Im Speziellen werden pT1a(Ia)-Karzinome nur mehr auf Basis der Invasionstiefe, nicht mehr aufgrund ihrer horizontalen Ausdehnung bestimmt. Die Unterteilung von pT1b erfolgt nun in drei Gruppen (5mm–2cm Durchmesser, 2–4cm Durchmesser und mehr als 4cm Durchmesser). Lymphknotenmetastasen werden nach der Lokalisation in pelvin und paraaortal unterteilt und mit dem Suffix r oder p für radiologisch bzw. pathologisch versehen. Jene Fälle, die primär operiert werden, erfahren nunmehr auch ein pathologisches Staging.

Ein für die nächsten sechs Jahre angekündigtes Mammutprojekt ist die 5. Serie der Tumorklassifikation der WHO. Noch in diesem Jahr, so kündigt Lax an, sollen zwei Bände zu Verdauungstrakt und Mamma herauskommen. Ein weiterer Aspekt, auf den Lax in seinem Überblick eingeht, ist der synoptisch standardisierte Befund, der die individuelle Befunderstellung ablösen sollte.

Sie finden einen Auszug – die praxisrelevanten Änderungen der Onko-Pathologie – in der krebs:hilfe! 1–2/19. Den gesamten Artikel finden Sie auf Seite III im Dossier, das Sie hier downloaden können.