24. Okt. 2019Weltpoliotag

Polio vom Typ 3 weltweit ausgerottet

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(c) Gettyimages/shylendrahoode

Zum Welt-Polio-Tag am 24. Oktober verkündete die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass der zweite von drei Poliovirus-Wildtypen weltweit ausgelöscht ist.

Die WHO verfolgt seit 1988 das Ziel, die Poliomyelitis auszurotten. Möglich ist das nur über die Auslöschung der drei individuellen und immunologisch unterschiedlichen Wildtypen 1–3. Mit Typ 2 gelang das 1999, der letzte Typ-3-Fall tauchte 2012 in Nigeria auf. In Österreich wurden nach Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zuletzt im Jahr 1980 Wildviren detektiert.

Im Zuge einer feierlichen Veranstaltung im Headquarter der WHO in Genf gab Prof. David Salisbury, Vorsitzender der unabhängigen globalen Kommission zur Zertifizierung der Poliomyelitis-Ausrottung, den offiziellen Status der Ausrottung von Typ 3 bekannt. „Das ist ein wichtiger Beitrag, der den Ausrottungsprozess wiederbeleben und uns Motivation für den letzten Schritt geben sollte – die Ausrottung des Poliovirus-Wildtyp 1.“ Dieses Virus komme nur mehr in Pakistan und Afghanistan vor – alle verbleibenden Poliovirusstämme müssten nun ausgelöscht werden. Die Gefahr einer Ansteckung bestehe weiter, wenn nicht in allen Ländern hohe Impfraten erhalten bleiben, so die WHO. Und damit das Risiko, Polioviren wieder zu importieren.

Auf den Philippinen war im September der erste Fall seit Jahrzehnten aufgetaucht. Das Virus stammte aus einem Impfstoff mit abgeschwächten Viren, die sich aufgrund schlechter sanitärer Bedingungen verteilt haben dürften. Solche Fälle passieren auch vereinzelt in afrikanischen Ländern. Nur hohe Impfraten können solche Ansteckungen verhindern. In Österreich werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts andere, inaktivierte Impfstoffe genutzt, bei denen so ein Risiko nicht besteht. Geimpfte Menschen seien vor allen Polioviren geschützt.

Quellen