20. Juni 2018

Nebenwirkungen der Strahlen besänftigen

Die Strahlentherapie hat in der palliativen Versorgung mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Setzen Ärzte die Methode jedoch gezielt ein und wissen sie mit ihren Nebenwirkungen umzugehen, kann sie die Lebensqualität ihrer Krebspatienten deutlich verbessern. (Medical Tribune 23/18)

Nach der Radiotherapie konnte ihr Ehemann seiner Lieblingsbeschäftigung weiterhin nachgehen und im Garten arbeiten. Rückenschmerzen und die Symptome der Nervenkompressionen infolge des Multiplen Myeloms gingen so weit zurück, dass er, so oft es ging, mit seinen Enkeln spielte. Berichte wie diese lassen Dr. Katie Spencer vom Institut für Krebs und Pathologie der Universität Leeds und ihre Kollegen ein Plädoyer für die palliative Strahlentherapie halten. Mithilfe der Behandlung können Ärzte die Schmerzen ihrer Krebspatienten noch im Endstadium lindern und so die Lebensqualität verbessern. Umfragen zeigen jedoch, dass kaum jemand die Option anbietet. Allgemeinmedizinern und Palliativärzten fehle es am Verständnis für die Vorteile, sie scheinen eher die potenziellen Nebenwirkungen zu sehen, schreiben die Autoren. Dabei verschwinden viele unerwünschte Symptome innerhalb von vier bis sechs Wochen nach der letzten Sitzung. Bis dahin helfen Antiemetika, Kortikosteroide oder Analgetika. Art und Umfang der Nebenwirkungen hingen von der applizierten Dosis und der bestrahlten Körperstelle ab, entsprechend spezifsch sollten die Gegenmaßnahmen ausfallen (s. Tabelle). Ein weiterer Pluspunkt der palliativen Variante: Es kommen deutlich geringere Gesamtdosen als in der kurativen Strahlentherapie zum Einsatz.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune