6. Juni 2014

Dr. Stelzl: Meine kleine Praxis

Meine Praxis ist eher klein, was die Räumlichkeiten betrifft, und wir schleusen normalerweise auch keine Menschenmassen durch. Ich hab’s gern geordnet, überschaubar und kontrollierbar. (Zwangsneurotikerin eben.) Wir haben ein kleines Wartezimmer, das dank Terminpraxis fast nie übergeht, und ein paar Sessel im Vorzimmer zwischen Eingangstür und Rezeption. Aber es gibt auch Tage wie heute, da ist das Wartezimmer fast leer, aber im Vorzimmer stapeln sich die Leute.

Mit überzufälliger Häufigkeit betrifft das Dienstagnachmittage. Wie durch Geisterhand beginnt um Punkt 15 Uhr die Klingel und der Türöffner zu ertönen, und mit einem Schlag stehen fünfzehn Leute auf neun Quadratmetern. Die älteren Patienten bekommen dann meist einen Sesselplatz, die anderen müssen stehen und trommeln mit der Fußspitze ungeduldig auf den Teppich.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune