21. Juli 2017

Studie zur Prävention von Demenzerkrankungen

21.07.2017 – Internationale Experten publizierten aktuell im „Lancet“, dass sich die Zahl der Demenzfälle erheblich reduzieren ließe, wenn die Risikofaktoren konsequent und von Kindheit an bekämpft würden.

Die WissenschafterInnen um Gill Livingston vom University College London haben insgesamt neun Risikofaktoren für unterschiedliche Demenzformen identifiziert und bewertet. Während in der Jugend mangelnde Bildung einer der wesentlichsten Risikofaktoren sei, wirken sich im mittleren und höheren Lebensalter Übergewicht, hoher Blutdruck, Hörverlust und/oder soziale Isolation nachteilig aus. Depression, Diabetes, Rauchen sowie mangelnde Bewegung seien weitere Risikofaktoren.

Eine besonders wichtige vorbeugende Maßnahme sei eine gute schulische Ausbildung. Diese erhöhe die kognitiven Fähigkeiten und die Belastbarkeit des Gehirns.

Durch vollständige Beseitigung der Risikofaktoren könnte die Zahl der weltweiten Demenzfälle um etwa ein Drittel sinken. Doch ergänzend zu den Ergebnissen geben die ForscherInnen an: „Die Zahlen sollten mit Vorsicht interpretiert werden, weil es nicht möglich ist, alle Risikofaktoren vollständig auszuschalten. Manche potenziellen Risikofaktoren wie Alkoholkonsum oder Schlafmangel sind nicht berücksichtig worden.“

Lag die Zahl der Betroffenen 2015 noch bei 47 Millionen, rechnen die ForscherInnen bis zum Jahr 2050 mit rund 131 Millionen Demenzkranken weltweit. Der Studie zufolge ging die Zahl in reichen Ländern wie den USA, Großbritannien, Schweden, Niederlande und Kanada zuletzt zurück.

Quelle: APAMED