7. März 2017

Favoritner Apotheke mit Weitblick

Wo Wien am stärksten wächst, hat Mag. DDr. Philipp Saiko eine Apotheke aufgesperrt. Der Sohn von Tennislegende und Pharmazeut Mag. Franz Saiko setzt auf natürliche Freundlichkeit. (Pharmaceutical Tribune 02/2017)

FOTO: RAX-APOTHEKE

An schönen Tagen sieht man bis zur Rax. Deshalb heißt die Straße nach dem Hausberg der Wiener. Jetzt gibt es dort auch eine „Rax-Apotheke“. Ermöglicht wurde diese durch die vor einigen Jahren fertiggestellte Wohnhausanlage „Rax in Sicht“. „Früher war hier eine unbefestigte Erdwüste, auf der die Fahrzeuge eines großen Autohändlers präsentiert wurden“, erinnert sich Mehrheitseigner Priv.- Doz. Mag. DDr. Philipp Saiko. Aber nachdem der zehnte Bezirk kontinuierlich wächst, errichtete dort ab 2009 ein Konsortium von verschiedenen Bauträgern einen neuen Komplex mit über 350 geförderten Eigentums- und Mietwohnungen.

Authentizität statt Kampfberatung in der Rax-Apotheke
Authentizität statt Kampfberatung in der Rax-Apotheke

Die Apotheke im Wohnkomplex ergibt ein großes Potenzial an Stammkunden, der ebenfalls in der Anlage gelegene Supermarkt und die angrenzende physikalische Ordination, für die man auch Munari-Packungen herstellt, ziehen wiederum Laufkunden an. Auch von der immer wieder diskutierten Verbauung des „Eisring Süd“ könnte die Apotheke profitieren. Zuletzt hat dies allerdings eine Bürgerinitiative zu verhindern gewusst.

Vielfalt in Favoriten

Der Eröffnung der Apotheke am 1. September 2015 gingen sechs Jahre Warten auf die endgültige Genehmigung voraus. Erst dann gab es Rechtssicherheit. „Ich habe zwei Jahre Miete für einen leeren Betonbunker gezahlt“, sagt Saiko, der auch Konzessionär in der Apotheke Trillerpark im 21. Bezirk ist und sein Aspirantenjahr in der Großfeld-Apotheke absolviert hat. Ob Großfeld-Siedlung oder Wien-Favoriten: Beides sind Multi- Kulti-Gegenden. Wobei das Straßenbild in der Raxstraße noch etwas bunter sei. „Hier wohnen mehr Menschen mit afrikanischen und indischen Wurzeln.“ Seit ein paar Wochen ist man auch bestens auf Afghanen mit geringen Deutschkenntnissen vorbereitet, beherrscht die neue Mitarbeiterin doch Farsi.

Großer Heimvorteil

Mit Mag. Linda Greileder ist eine Konzessionärin an Bord, die als waschechte Favoritnerin den Bezirk wie ihre Westentasche kennt. „Die Hofratswitwe, die sich mit ,Frau Hofrat‘ anreden lässt, die gibt es hier nicht“, sagt Saiko und schmunzelt. Generell sei die Kaufkraft niedriger als in den Nobelbezirken und die Menschen kämen in erster Linie wegen eines Rezepts in die Apotheke. Dafür aber seien die Kunden, darunter auch viele Wiener „Originale“, aber „besonders herzlich und dankbar. Und wenn man die Produkte schön präsentiert und gut berät, dann kaufen die Menschen auch hier etwas Zusätzliches.“

FOTO: RAX-APOTHEKE

Wobei auf authentische Freundlichkeit im Service größter Wert gelegt wird. „Die Kampfberatung geht nach hinten los“, sagt Saikos Frau, Mag. Rita Schmid, ebenfalls Pharmazeutin und Miteigentümerin. „Als besonderes Entgegenkommen schachtelt das Team auf Wunsch Wochendispenser für die Kunden ein“, sagt Schmid, die als Hobby-Innenarchitektin die Apotheken-Einrichtung selbst zusammengestellt hat. Die zweifache Mutter blickt auf eine lange Erfahrung in der klinischen Forschung der pharmazeutischen Industrie zurück. Philipp Saiko wiederum hat ein Doktorat in Naturwissenschaften und eines in Medizinischer Wissenschaft und hat sich in Medizinischer Chemie habilitiert. Er hat Lehrveranstaltungen an der MUW abgehalten und war viele Jahre in der onkologischen Grundlagenforschung tätig. Naturstoffe in der Chemotherapie ist denn auch sein Spezialgebiet an der Tara.

APO-Steckbrief:

  • Rax-Apotheke Raxstrase 30, 1100 Wien
  • www.rax-apotheke.at
  • Spezialisierung: Onkologie, Substitutionsbehandlung, NEM, Unifarco-Kosmetik
  • Service: bei Kundenkarte kostenlose Blutdruckmessung, Geburtstagsüberraschung, Zustellung auf Anfrage, Einschachteln von Wochendispensern

APOPRIVAT
Priv.-Doz. Mag. DDr. Philipp Saiko

motto „Als ehemaliger Bundesliga-Tennisspieler und Sohn von Tennislegende und Apotheker Franz Saiko habe ich gelernt, das Leben sportlich zu sehen. Sport ist eine tolle Schule für Disziplin und Frustrationstoleranz: Man kann schon verlieren, muss aber alles gegeben haben. Durch Raunzen ist außerdem noch nie etwas besser geworden.“ (lacht)

humor „Wenn eine Kundin mit Atemwegsproblemen etwas gegen ,Luftatmung‘ verlangt, muss man zunächst schmunzeln und dann draufkommen, was damit gemeint ist.“

erfolg „Ist das Ergebnis harter Arbeit, es gehört aber auch die richtige Einstellung dazu: Fleiß allein ist zu wenig, man muss mit Freude dabei sein. Dann läuft es im Team rund und die Mitarbeiter und Kunden fühlen sich wohl.“