4. Apr. 2014

Burnout: Nur eine Modediagnose?

StrickDas Thema Burnout ist derzeit in den Medien ubiquitär präsent, wo es vorzugsweise als Folge beruflichen Überengagements und/oder als Nebenwirkung aktueller (Fehl-)Entwicklungen in der Arbeitswelt diskutiert wird. Am Beispiel von Burnout lässt sich prägnant explizieren, in welchem Maße medizinische Wissenschaft und therapeutische Konzepte die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit und Gesellschaft spiegeln: Eine Standortbestimmung von Psychiatrie und Psychotherapie zwischen Methodologie und Gesellschaft.

Ist „Burnout“, als ein psychische und psychosomatische Aspekte bezeichnender Begriff, nicht schon aufgrund des darin anklingenden Bildes selbstevident? „Wer je ein ausgebranntes Haus gesehen hat, der weiß, wie verheerend so etwas ist“ – so brachte es der deutsch-amerikanische Psychotherapeut Herbert Freudenberger, der durch seinen 1974 erschienenen Aufsatz „Staff Burn-Out“ (Journal of Social Issues, 30, 159–165) in unserem Kontext als Entdecker des Phänomens gelten kann, auf den Punkt. Darüber hinaus ist das Thema derzeit in den Medien ubiquitär präsent, wo es vorzugsweise als Folge beruflichen Überengagements („Es trifft gerade die Besten …“) und/ oder als Nebenwirkung aktueller (Fehl-)Entwicklungen in der Arbeitswelt diskutiert wird. Bei alledem ist Burnout im Bewusstsein vieler „Betroffener“, die sich entsprechend selbst diagnostizieren und darin von einfühlenden Ärzten und Therapeuten bestätigt werden, fest verankert.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy