25. März 2020

Leben ist tödlich

Letztens habe ich einen Artikel gelesen, in dem stand, dass sich die Menschen nach den neunziger Jahren zurücksehnen würden. Erkennen würde man das unter anderem an der Nachfrage nach Mode und Accessoires aus der damaligen Zeit.

N wie Nostalgie

Ein Beispiel dafür ist das Revival der klobigen Sneakers mit Plateausohle. Aber auch die Musik der Neunziger ist heute gefragter als damals und für viele bedeutet diese Nostalgie eine Flucht in ein sicheres Zeitalter. Und seltsamerweise nicht nur für unsere Generation, die diese Zeit aktiv erlebt hat, sondern auch für Menschen, die in den Neunzigern noch in die Windeln gemacht haben. War damals die Welt wirklich noch so sehr in Ordnung? Zum Teil sicher. Die Kubakrise war schon längst vorbei, die Berliner Mauer gerade gefallen und der Kalte Krieg nur mehr lauwarm. Trotz des Reaktorunfalls in Tschernobyl nur wenige Jahre zuvor hatten wir keine Angst mehr, im atomaren Winter zu erfrieren. Baader-Meinhof waren längst Geschichte und die neuen Terroristen übten noch das Bombenbasteln in irgendeinem Loch in irgendeinem fernen Land. Oder nahmen gerade ihre ersten Flugstunden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune