Arzt-Patient-Kommunikation

Fürchten Sie sich nicht vor dem Überbringen von schlechten Nachrichten, denn was als „gut“ oder „schlecht“ erlebt wird, ist sehr unterschiedlich.

Wie es zu Misskommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen kommt und was man für weniger Fehler und mehr Effizienz im Austausch tun kann.

Die Zeit für ein Gespräch zwischen Arzt/Ärztin und Patient:in ist knapp bemessen. Umso wichtiger, dass die Kommunikation klar, einfühlsam, aber dennoch nicht verharmlosend ist.

Beim Übermitteln von Hiobsbotschaften stoßen selbst die erfahrensten Ärzte oft an ihre Grenzen. Doch kommunikative Fähigkeiten lassen sich ebenso erlernen bzw. verbessern wie medizinische Kompetenzen. Gute Vorbereitung verhindert, dass das Patientengespräch aus dem Ruder läuft.

Wie erklärt man einem Patienten, dass es unnötig ist, den Vitamin-D-Spiegel routinemäßig zu bestimmen? Ohne bestehende Indikation scheint das Screening keinen Vorteil zu bringen. Und wer aufgrund genereller Empfehlungen z.B. im Winter substituiert, braucht dafür keinen individuell berechneten Blutwert, argumentieren Kollegen.

Die elektronische Kommunikation mit dem Patienten statt der persönlichen Kommunikation kann sowohl dem Patienten als auch dem Behandler viel Zeit sparen. Studien zeigen auch, dass dies ohne Verlust an Behandlungsqualität möglich ist. Dennoch bleiben Nachteile: Nicht alle Patienten sind geeignet und Feinheiten des ärztlichen Gesprächs bleiben auf der Strecke.

Oft kommen Patient:innen mit fest definierten Wunschtherapien in die Ordination. Dem Drängen ist zuweilen schwer zu widerstehen.

Machen Sie Patient:innenen und nicht den PC zu Adressat:innen Ihrer Aufmerksamkeit.

Der Kontakt zu Patient:innen wird für niedergelassene Ärzt:innen immer nüchterner. Die Bürokratie und der zunehmende Zeitdruck lassen kaum mehr Raum für Gespräche.

Ärzte dürfen methodisch so gut wie alles. Das hat seine Berechtigung, doch stellt sich die Frage: Wie absurd darf etwas sein, ohne das Vertrauensverhältnis zur Medizin zu schädigen?

Spezialisten sollten uns auch nicht damit zufriedengeben, ihre Zuweiser in Fachsprache zu informieren und damit ihre Patienten mit denselben Befunden ratlos alleine zu lassen.

„O Freunde, nicht diese Töne!“ So beginnt der von Beethoven in seiner letzten Symphonie verwendete Text des vor 260 Jahren geborenen Arztes Friedrich Schiller.