VIVALDI: CHA2DS2-VASc-Score bei Hämodialysepatienten mit VHF nur bedingt aussagekräftig für Insultrisiko
Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) haben ein erhöhtes Risiko für einen ischämischen Insult und systemische Embolien. Königsbrüggel et al. (OC 12.1) untersuchten die Aussagekraft des CHA2D22-VASc-Scores für die Evaluierung des Schlaganfallrisikos bei multimorbiden Hämodialysepatienten mit VHF.
Es zeigte sich, dass der CHA2D22-VASc-Score aufgrund der häufig auftretenden Komorbiditäten bei Hämodialyse-Patienten nur eingeschränkt für die Evaluierung des Schlaganfallrisikos geeignet zu sein scheint.
Methode und Ergebnisse
Für diese Untersuchung wurden VHF-Patienten aus einer prospektiven Studie mit Hämodialysepatienten identifiziert und hinsichtlich des Auftretens des kombinierten Endpunktes, der sich aus ischämischen Insult, transitorischer ischämischer Attacke (TIA) und systemischer Embolie zusammensetzte. Zu Beginn hatten 165 von insgesamt 625 in die Studie eingeschlossenen Patienten VHF, bei 41 trat VHF während des medianen Follow-ups von 515 Tagen auf. Bei 10 Patienten trat der kombinierte Endpunkt ein. Die Assoziation zwischen dem Schlaganfallrisiko und dem CHA2D22-VASc-Score war statistisch nur schwach signifikant. Die Parameter Alter ≥ 65 Jahre (SHR 3,43, 95%CI 0,43–27,43, p=0,245), Diabetes (SHR 3,26, 95%CI 0,87–12,24, p=0,080), vorangegangener Insult/TIA (SHR 2,60, 95%CI 0,76–8,95, p=0,130) und arterielle Gefäßerkrankung (SHR 5,15, 95%CI 0,64–40,84, p=0,121) waren nicht mit Schlaganfällen assoziiert.
Referenz:
Königsbrüggel E et al., Abstract OC 12.1: Evaluation of stroke risk in patients with end-stage renal disease and atrial fibrillation with the CHA2DS2-VASc score: The Vienna InVestiation of AtriaL fibrillation and thromboembolism in hemodialysis (VIVALDI)