Noch immer viele Raucher unter den RA-Patienten
Zigarettenrauchen gilt als ungünstiger prognostischer Faktor bei sehr vielen Erkrankungen, unter anderem auch bei der rheumatoiden Arthritis. Dennoch ist die Prävalenz des Rauchens in vielen RA-Kohorten beunruhigend hoch. An der Rheumaambulanz am Elisabethinenkrankenhaus in Klagenfurt wurden im Sommer 2017 die diesbezüglichen Verhältnisse im südlichen Österreich erhoben und der Einfluss von aktuellem Zigarettenrauchen, Zigarettenrauchen in der Anamnese und Nichtrauchen auf die Krankheitsaktivität bei RA analysiert. Patientinnen und Patienten mit RA wurden dazu hinsichtlich ihres Rauchverhaltens befragt und der allgemeine Gesundheitszustand (mittels visual analogue scale), das C-reaktive Protein (CRP) im venösen Serum, sowie die Anzahl aller schmerzhaften Gelenke (TJCabs) erhoben.
Keine Ergebnisse betreffend die Krankheitsaktivität
Von den insgesamt 126 Patienten hatten 69 nie geraucht, 31 waren aktive Raucher und 25 Ex-Raucher. In der Kohorte waren Raucher signifikant jünger als Nichtraucher und Exraucher. Eine Auswertung hinsichtlich der Auswirkungen des Rauchens auf die Krankheit war nicht möglich, da die große Mehrheit der Probanden hinsichtlich Krankheitsaktivität analysiert werden konnte. Hinsichtlich der erhobenen CRP-Werte ergaben sich keine signifikanten Differenzen zwischen Rauchern, Exrauchern und Nichtrauchern. Auch im Hinblick auf das allgemeine Krankheitsgefühl zeigten sich keine Unterschiede bei einem leichten Trend zu besserem Gesundheitsempfinden für Exraucher vs. Raucher, sowie Ex-Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern. Auch hinsichtlich der Anzahl aller schmerzhaften Gelenke unterschieden sich die Gruppen nicht signifikant. Die Autoren betonen, dass von ihren Patienten insgesamt etwa 45 Prozent eine Raucheranamnese hatten und insbesondere die 25,3 Prozent aktive Raucher zusätzlich zum in der RA-Population generell erhöhten kardiovaskulären Risiko noch einen zusätzlichen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen aufwiesen. Angesichts dieser Daten kann von einem erheblichen Bedarf nach Raucherentwöhnung bei Patienten mit rheumatoiden Arthritis ausgegangen werden. Dieses solle im Zusammenhang mit einer allgemeinen Risikoreduktion für die Patienten gesehen werden.
Gaugg et al. Zigarettenrauchen: Prävalenz und Einfluss auf die Krankheitsaktivität bei Rheumatoider Arthritis. ÖGR 2017, Abstract 19