7. Nov. 2017

(Epi)Genetik der Angst

Vision der schreienden Person auf einem Stoff
BortN66/AdobeStock

Auf Basis (epi)genetischer Befunde könnten in Zukunft individuelle prädiktive Profile hinsichtlich des Erkrankungsrisikos sowie des Ansprechens auf eine anxiolytische Pharmako- oder Psychotherapie generiert werden. (CliniCum neuropsy 5/17)

Angsterkrankungen stehen mit einer Zwölf-Monats-Prävalenz von 14 Prozent in Europa, einer hohen Chronizität und einer entsprechend substanziellen individuellen wie sozioökonomischen Belastung ganz zentral im Fokus der klinischen wie wissenschaftlichen Aufmerksamkeit auf dem Fachgebiet der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Angsterkrankungen lassen sich in den meisten Fällen hervorragend leitliniengerecht psychotherapeutisch wie pharmakotherapeutisch behandeln, allerdings sprechend ca. 30 Prozent der Patienten nicht oder nur unzureichend auf diese therapeutischen Optionen an. Angesichts der wie oben ausgeführt großen epidemiologischen und sozioökonomischen Bedeutung und der nicht zu vernachlässigenden Therapieresistenzrate von Angsterkrankungen gelten unsere Forschungsbemühungen daher der Identifikation von Risikomarkern für die Pathogenese von Angsterkrankungen und für das Nichtansprechen auf therapeutische Interventionen, um hieraus in einem „precision medicine approach“ targetierte und damit effektive präventive Maßnahmen sowie individualisierte und innovative Therapieansätze ableiten zu können. Dabei fokussieren wir v.a. auf genetische und epigenetische Marker in Synopse mit bildgebenden, neurophysiologischen und psychometrischen Informationen (vgl. Domschke, 2014; Lueken et al., 2016).

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy