Seltene Tumore in der gynäkologischen Onkologie
Obwohl Sarkom und Vulvakarzinom einzeln gesehen seltene maligne Tumorerkrankungen der Frau darstellen, sind sie insbesondere in der Differenzialdiagnose mit wesentlich häufigeren Erkrankungen wie dem Leiomyom des Uterus oder dem Lichen sclerosus klinisch relevant. Ein wissenschaftliches Symposium fokussierte die differenzialdiagnostischen Möglichkeiten der Anamnese, gynäkologischen Untersuchung und intraoperativen Diagnostik. Auch das klinisch sehr relevante und derzeit heiß diskutierte Morcellement bei Myomen bzw. Sarkomen wurde thematisiert. (CliniCum urologie 4/17)
Vulvakarzinom
Typen und Diagnose. Mit dem Vulvakarzinom und der Differenzialdiagnose zum Lichen sclerosus befasste sich Dr. Sophie Pils, Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Wien. „Bezüglich der Nomenklatur hat sich in den letzten 30 Jahren relativ viel getan“, so Pils. Der vulväre intraepitheliale Neoplasie(VIN)-Typ I wurde zu low-grade oder geringgradige squamöse intraepitheliale Läsion (LSIL) umbenannt, während VIN II und VIN III zu hochgradigen squamösen intraepithelialen Läsionen (HSIL) zusammengefasst wurden.1 Von der klassischen VIN LSIL/HSIL sind eher jüngere Patientinnen betroffen. Die Läsionen sind hier multifokal, der Marker der Wahl ist p53– p16+. Die Prävalenz liegt bei 90 Prozent, und das Krebsrisiko ist geringer als bei der differenzierten VIN. LSIL/ HSIL sind mit HPV und Rauchen assoziiert. Wichtig ist es hier, eine Vulvoskopie durchzuführen. Die Therapieformen sind derzeit Imiquimod oder ein operativer Eingriff.