Keine Symptome, keine Cholezystektomie

ÖGIM 2017 – Eine Cholezystektomie ist nur dann erforderlich, wenn Gallensteine Beschwerden verursachen. Es gibt allerdings ein paar Konstellationen, die hier eine Ausnahme bilden. Und bei symptomatischer Cholelithiasis sollte mit der Operation nicht zugewartet werden. (Medical Tribune 41/17)

Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass bis zu 20 % aller Menschen im Laufe ihres Lebens Gallensteine entwickeln. Dabei sind Beschwerden allerdings die Ausnahme: In 75–85 % der Fälle ist die Cholelithiasis asymptomatisch. Obwohl also nur 15–25 % klinisch in Erscheinung treten, sind Gallensteine immer noch die häufigste gastrointestinale Ursache für stationäre Aufnahmen. Ursache der Steinentstehung ist fast immer ein Zusammenspiel von genetischen, lokalen (Stase) und metabolischen Faktoren. Als wichtigste Risikofaktoren gelten die „6F“: fair (hellhäutig), female (weiblich), forty (über 40 Jahre), fat (adipös), fertile (fruchtbar) und family (genetische Disposition). Auch Blähungen (flatulent dyspepsia) werden von manchen Autoren in diesem Zusammenhang genannt. „Steinfördernd sind aber nicht nur Lifestyle-Faktoren, die Adipositas und Insulinresistenz begünstigen, sondern auch ein rascher Gewichtsverlust und verschiedene medizinische Behandlungen wie Hormonersatztherapie, Somatostatintherapie oder parenterale Ernährung“, ergänzt Univ.-Prof. Dr. Harald Hofer, Leiter der Abteilung für Innere Medizin I, Klinikum Wels-Grieskirchen.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune