Jung, rauchfrei, Oropharynxkarzinompatient
KOPF-HALS-TUMOREN – Infektionen mit humanen Papillomaviren erhöhen nicht nur das Risiko fürGebärmutterhalskrebs. Experten schätzen sogar, dass es bald mehr Fälle von HPV-assoziierten Oropharynxkarzinomen geben wird als von HPV-assoziierten Zervixkarzinomen. (Medical Tribune 40/17)
„Der typische Kopf-Hals-Tumorpatient früherer Zeit war um die 50 bis 60 Jahre alt, hat viel getrunken und viel geraucht“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher, Vorstand der Universitätsklinik für HNO-Heilkunde an der Med Uni Graz. Das Patientkollektiv habe sich allerdings in den letzten Jahren drastisch verändert, wie Thurnher schildert: „Auf einmal sind Patienten gekommen, die im Durchschnitt zehn Jahre jünger waren, eher wenig Alkohol getrunken haben und weniger geraucht haben.“ Schließlich wurde etwa vor zehn Jahren, also vor gar nicht allzu langer Zeit, der Zusammenhang mit humanen Papillomaviren (HPV) belegt. „Die ersten Daten sind Mitte der 2000er Jahre aufgekommen und die grundlegende Arbeit im New England Journal of Medicine wurde 2008 publiziert“, erzählt Thurnher.