Kopf-Hals-Karzinom: Pembrolizumab verbessert das Outcome bei einer Teilpopulation
Gemäß den Ergebnissen der KEYNOTE-040 Studie, die beim ESMO 2017-Kongress in Madrid präsentiert wurde, könnte eine Immuntherapie mit dem Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab für PatientInnen, deren Kopf-Hals-Karzinom gestreut hat, oder nach einer ersten Chemotherapie wieder aufgetreten ist, eine bessere Option sein als bisherige Standardtherapien.
Obwohl die 19 %ige Verbesserung im Gesamtüberleben bei PatientInnen, die mit Pembrolizumab behandelt wurden, nicht den vorgegebenen Unterschied für eine statistische Signifikanz getroffen hat, war es dennoch ein klinisch bedeutsamer Unterschied für eine Population, die nach Erstbehandlung im Durchschnitt nur sieben oder acht Monate überlebte, so Forschungsleiter Dr. Ezra Cohen, University of California San Diego Moores Cancer Center, La Jolla, California. Cohen zufolge bestätigt die Studie, dass Pembrolizumab weiterhin als eine wichtige Option für alle betroffenen PatientInnen angeboten werden sollte.
Die KEYNOTE-040-Studie
Die KEYNOTE-040 Studie war eine globale, randomisierte, open-label, Phase-III-Studie, welche PatientInnen mit wiederkehrenden oder metastasierenden Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinom (R/M HNSCC) nach Chemotherapie einschloss. PatientInnen erhielten entweder Pembrolizumab (n=247) oder die Standardbehandlung (SOC) (n=248), welche der Investigator´s Choice unterlag, wie Methotrexate, Docetaxel oder Cetuximab.
Das mittlere Gesamtüberleben (OS) war in der Pembrolizumab-Gruppe verglichen mit der Gruppe, welche die Standardbehandlung erhielt, nur marginal höher (8.4 versus 7.1 Monate, Hazard Ratio [HR] 0.81 95% CI 0.66-0.99, P=.0204), dennoch war Pembrolizumab für eine Teilmenge der PatientInnen, die Karzinome mit PD-L1-Expression aufwiesen, mit signifikant verbesserten Outcomes assoziiert.
Speziell bei PatientInnen mit PD-L1-Expression in mehr als 1 % aller Zellen in deren Tumor, war das mittlere Gesamtüberleben 8.7 Monate mit Pembrolizumab versus 7.1 Monate mit Standardtherapien (HR 0.75; 95% CI 0.59-0.95, P=.0078). Bei PatientInnen mit PD-L1-Expression bei mehr als 50% ihrer Krebszellen, war das mittlere Gesamtüberleben jeweils 11.6 versus 7.9 Monate (HR 0.54; 95% CI 0.35-0.82, P=.0017).
Nebenwirkungsprofil
Verglichen mit anderen Therapien erfüllt Pembrolizumab die Erwartungen in Bezug auf Nebenwirkungen.„Pembrolizumab hatte in nahezu jeder Kategorie ein besseres Nebenwirkungsprofil sowie eine geringe Inzidenz an Toxizität im Vergleich zu den Standardtherapien,“ sagte Cohen. „Die Ausnahme ist die Hypothyreose, die bei 13 % der mit Pembro behandelten PatientInnen versus nur 1% bei denen auftritt, die andere Therapien erhielten.“
Referenz: # LBA45_PR Cohen EE et al: Pembrolizumab (pembro) vs standard of care (SOC) for recurrent or metastatic head and neck squamous cell carcinoma (R/M HNSCC): Phase 3 KEYNOTE-040 trial