Wie können in der digitalen Zukunft Patientenkontakte gestaltet werden?

ÜBER DIGITAL HEALTH wird heute schon allerorten philosophiert. ELGA ist dabei nur der Anfang, Fortsetzungen werden folgen. Damit müssen jeder niedergelassene Arzt und jede Ärztin rechnen – auch wenn heute manche Passagen des Ärztegesetzes oder anderer Rechtsmaterien da noch dagegenstehen. Arzt- Patienten-Kontakte werden in Zukunft teilweise über digitale Bild- und Tonsysteme abgewickelt werden. In Deutschland sind Videosprechstunden seit April Teil des Kassenangebotes. Dazu gibt es bereits spannende technische Lösungen. So ist das System, dass der Videosprechstunden- Dienstes Minxli auf der Gesundheits-IT-Messe conhIT in Berlin präsentiert hat, für Ärzte flexibel einsetzbar. Mit einem Smartphone und der entsprechenden App ist jede Ordination dabei: Der Arzt gibt auf Minxli innerhalb des Terminkalenders Zeitfenster für die Videosprechstunde ein. Der Patient kann dann Termine buchen und füllt vorab eine Patienteninformation mit allgemeinen Daten – also Geburtsdatum, Geschlecht sowie medizinische Informationen zu Allergien und aktueller Medikation – aus, ähnlich dem Anamnesebogen in der Praxis.

Anrufen kann nur der Arzt – dadurch soll dessen Privatsphäre geschützt werden. Der Arzt kann während des Videokontaktes zwischen reiner Chatfunktion und tatsächlichem Videotelefonat wechseln. Sowohl Patient als auch Arzt können Fotos und andere Dokumente via App austauschen. Mit der Smartphone- App kann der Patient dabei etwa Wundbilder direkt erfassen. Laut Herstellerangaben tippt der Arzt den Bericht zum Termin übers Smartphone ein – was als eher wenig komfortabel einzuschätzen ist – oder er nutzt die integrierte Diktierfunktion. In dünnbesiedelten Staaten wie Australien und Kanada gehören diese Methoden bereits zum Alltag. Und ich bin mir sicher: Sie werden – gesetzliche Änderungen vorausgesetzt – auch bei uns Einzug halten.