11. Aug. 2017

Ein Risikofaktor für Depression

Bis zu zwei Drittel aller Patienten mit chronischen somatischen Erkrankungen leiden auch an psychischen Störungen. Diese können, müssen aber nicht mit der somatischen Grundkrankheit assoziiert sein. (CliniCum neuropsy 3/17)

Ein signifikanter Anteil der Patienten mit chronischen körperlichen Erkrankungen weist komorbide psychische Störungen auf, insbesondere depressive Beschwerden, wie in vielen Studien konsistent berichtet wird.1 Der zitierten Arbeit zufolge wird die Häufigkeit depressiver Störungen bei Patienten mit somatischen Erkrankungen je nach Untersuchungs- und Screeningmethode auf bis zu 70 Prozent geschätzt. Einer älteren Studie2 zufolge gab es bei Patienten mit acht häufigen chronischen Erkrankungen im Vergleich zu einer Stichprobe ohne diese Erkrankungen ein um 41 Prozent erhöhtes relatives Risiko für eine psychische Störung. Auch die Komorbiditätsrate zwischen einzelnen somatischen und psychiatrischen Erkrankungen ist inzwischen gut untersucht. So geht beispielsweise aus einer großen britischen Datenbankanalyse3 hervor, dass Patienten mit Psoriasis im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein höheres Risiko für Depression (HR 1,39), für Angststörungen (HR 1,31) und für Suizidalität (HR 1,55) aufweisen, wobei die Zahl der Psoriasis-Patienten mit depressiver Komorbidität besonders hoch ist.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy