mpMRT und MR-gezielte Biopsie bei Verdacht auf Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes, wobei durch die routinemäßige Bestimmung des Serummarkers PSA die Zahl der im Frühstadium diagnostizierten Karzinome zugenommen hat. Nur ca. zehn Prozent der Prostatakarzinome werden symptomatisch, weshalb die Unterscheidung zwischen klinisch signifikanten und nicht signifikanten Karzinomen wichtig ist. Die radiologische Bildgebung der Prostata hat durch die rasante technische Weiterentwicklung der Magnetresonanztomographie in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Insbesondere die zunehmende Verbreitung von 3,0-Tesla-MR-Tomographen brachte den Durchbruch, da nun auf die Anwendung einer Endorektalspule verzichtet werden kann.
Dies wirkt sich sehr positiv auf die praktische Durchführbarkeit der Untersuchung als auch auf die Patientenakzeptanz aus. Standard ist heutzutage die multiparametrische MRT (mpMRT), die nicht nur eine anatomische Darstellung der Prostata liefert, sondern auch Informationen über die Zelldichte (durch Diffusions-gewichtete Sequenzen) und die Vaskularisation der Prostata (durch dynamische, Kontrastmittel-verstärkte Perfusionssequenzen) liefert. Die mpMRT hat damit eine entscheidende Rolle in der Detektion des Prostatakarzinoms erlangt, was auch bereits in der aktuellen S3-Leitlinie und in europäischen Guidelines seinen Niederschlag gefunden hat.