Der Stellenwert der Biopsiediagnostik
Die Biopsiediagnostik an kombinierten Nerv-Muskel-Biopsaten bietet eine wesentliche Unterstützung des diagnostischen Vorgehens bei peripheren vaskulären Nervenkrankheiten – vorzugsweise bei suspizierter entzündlicher Genese. Demgegenüber stellt die Biopsie zur Bestätigung einer (entzündlichen) Gefäßerkrankung am Zentralnervensystem (ZNS) eine seltene Indikation dar. Die folgende Übersicht soll keine systematische Vollständigkeit bieten, sondern im Einzelfall zur Entscheidungsfindung hilfreich sein.
Vaskulitische Neuropathie
Eine Nerven- respektive kombinierte Nerven-Muskel-Biopsie liefert selten den „einzig diagnostischen“ Befund, oft jedoch einen wesentlichen Baustein zur Diagnosefindung bei vaskulären Erkrankungen des peripheren Nervensystems (PNS). Verteilungstyp der Schädigung und Zielstruktur der Noxe (axonal vs. entmarkend, große vs. kleine Faserkaliber) ermöglichen vielfach eine Zuordnung zu Ursachengruppen, wodurch die Indikation zur Biopsie begründet und deren Trefferquote wesentlich gehoben werden kann. Vaskulitische Neuropathien stellen die vorrangige Biopsie-Indikation dar. Zum überwiegenden Teil gehören sie dem Typ der Mononeuritis multiplex an.