24. Juli 2016

Doxycyclin bei Kälteurtikaria

In einer kleinen, deutschen Studie profitierte ein Drittel der Patienten mit Kälteurtikaria von einer Doxycyclin-Therapie. Anhand der kritischen Temperaturschwellen lässt sich jedoch nicht vorhersagen, welchen Patienten eine Behandlung helfen wird.

Marina Gorczyza und ihre Kollegen vom Allergie-Zentrum-Charité der Charité Universitätsmedizin Berlin untersuchten, ob die urtikariellen Symptome der Kälteurtikaria verhindert werden können. Dafür bewerteten die Forscher die Auswirkungen einer Antibiotika-Behandlung bei 26 Probanden. Das mediane Alter der 20 Studienteilnehmerinnen und 6 Studienteilnehmer mit Kälteurtikaria war 41 Jahre, die mediane Krankheitsdauer betrug 7,2 Jahre.

Sämtliche Probanden erhielten durchschnittlich 18,5 Tage lang täglich 200 mg Doxycyclin verabreicht. 24 Patienten nahmen am Kälteprovokationstest mittels TempTest 3.0 teil, ein Patient wurde dem Eiswürfeltest und eine weitere Person einem Handbad mit einer Temperatur von -15°C ausgesetzt, um eine Therapieantwort vor Beginn und zehn Minuten nach der Therapie zu erfassen.

Die Untersuchung ergab, dass die Doxycyclin-Therapie die kritischen Temperaturschwellen der Probanden (14°C auf der Grundlinie versus 12°C nach der Therapie) nicht signifikant reduzierte. Eine komplette Remission wurde bei lediglich 19 Prozent der Probanden gesehen.. Teilweise Therapieantworten wurden bei 15 Prozent der Teilnehmer verzeichnet.

Die Krankheitsdauer oder -schwere, das Patientenalter und die Therapiedauer waren nicht mit den Therapieantworten assoziiert, obwohl die kompletten Therapieresponder geringere kritische Temperaturschwellen vor der Behandlung aufwiesen als die Teilresponder.

M. Gorczyza, N. Schoepke, K. Krause, T. Hawro andM. Maurer
Patients with chronic cold urticaria may benefit from doxycycline therapy
British Journal of Dermatology, 2016 Jun 25, DOI: 10.1111/bjd.14820

Quelle: HealthDay