Sepsis-Vorhersage bei Verbrennungsopfern
Ein auf drei Biomarkern basierender Test unterstützt Notfallmediziner bei der Vorhersage, ob Patienten mit schweren Verbrennungen im Verlauf der Behandlung eine Sepsis entwickeln werden.
Anhand von drei am Tag der Verbrennung erhobenen Biomarkern der Neutrophilenfunktion lässt sich bestimmen, welche Patienten mit schwerwiegenden Brandverletzungen wahrscheinlich eine Sepsis entwickeln werden.
Diagnosemarker für Sepsis
Zur Unterscheidung von Sepsis-gefährdeten Verbrennungspatienten und jenen, die wahrscheinlich keine Sepsis entwickeln werden, könnnen einer im Fachmagazin Annals of Surgery publizierten, prospektiven Kohortenstudie zufolge die Zählung der unreifen Granulozyten, die neutrophile Phagozytose und die Plasmazellfreie DNA als potentielle Biomarker herangezogen werden
Die Daten der Verbrennungs-induzierten Neutrophilen-Dysfunktion lassen sich laut den an der Entwicklung des Tests beteiligten Forscherinnen und Forschern um Janet Lord von der University of Birmingham als therapeutische Waffe zur Reduktion von bakteriellen Infektionen und Sepsis einsetzen. Es konnte anhand der Beobachtung von 63 Verbrennungsopern vom ersten Tag bis ein Jahr nach der Verletzung gezeigt werden, dass jene mit lebensbedrohlichen, systemischen Infektionen, die bei immerhin 30 Prozent der Personen mit schweren Verbrennungen um den sechsten Tag nach der Verletzung auftreten, mit einer 98,6 prozentigen Sicherheit vorausgesagt werden können.
Peter Hampson, Robert J Dinsdale, Christopher M Wearn, Amy L Bamford, Jonathan R B Bishop, Jon Hazeldine, Naiem S Moiemen, Paul Harrison, Janet M Lord
Neutrophil Dysfunction, Immature Granulocytes, and Cell-free DNA are Early Biomarkers of Sepsis in Burn-injured Patients: A Prospective Observational Cohort Study
Annals of Surgery, published online 26 May 2016, doi: 10.1097/SLA.0000000000001807
Quelle: University of Birmingham