Neurologische Red Flags nicht übersehen
Auch die Sensibilitätsprüfung ist für die neurologischen Red Flags in der Hausarztpraxis unabdingbar. Erfreulicherweise kann bei neurologischen Beschwerden aber auch oft Entwarnung gegeben werden.
Ein Drittel der Patienten in der allgemeinmedizinischen Praxis berichten über neurologische Symptome. Dem geübten Diagnostiker gelingt es meist rasch zu erkennen, ob der Patient unverzüglich an eine Klinik überwiesen werden muss oder ob die geschilderten Beschwerden keiner dringlichen apparativen Abklärung und komplexer Therapie bedürfen. „Um das im Vordergrund stehende Beschwerdebild des Patienten erheben zu können, sind bei der Wahl und der Abfolge der relevanten Untersuchungen Prioritäten zu setzen“, betonte Univ.-Prof. Dr. Gudrun Reiter, Univ.-Klinik für Neurologie, Med-Uni Graz, im Rahmen der „Seminare im März“ in Graz. „Auf diese Weise kann man relativ einfach die Zeichen einer Erkrankung, die von Gehirn bzw. Rückenmark ausgeht, von Symptomen des peripheren Nervensystems oder einer Systemerkrankung abgrenzen“, unterstreicht Reiter.