25. Nov. 2015

Bei Depression auch nach Manie fragen

Die Diagnose einer bipolaren Störung ist nicht einfach, denn meistens steht die Depression im Vordergrund der Erkrankung. Um die Patienten adäquat behandeln zu können, sollte bei depressiven Patienten immer auch nach Anzeichen einer Manie gefahndet werden.

Bis zu 20 % der Patienten, die der Allgemeinmediziner sieht, haben depressive Symptome, 10 % leiden an einer „Major Depression“ (MD), erklärte Univ.-Prof. Dr. Heinz Grunze, Vorstand der Salzburger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, auf der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie (ÖGBP) Mitte November in Wien. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Patienten mit MD – etwa 10 bis 20 % – habe eine bipolare Störung. „Das heißt, jeder 40. bis 50. Patient, der über die Schwelle Ihrer allgemeinmedizinischen Praxis geht, hat eine bipolare Störung“, rechnete der Psychiater den Teilnehmern des Symposiums für Allgemeinmediziner vor. Hinter jeder schweren Depression kann also eine bipolare Störung stecken, die es zu erkennen gilt, um sie adäquat behandeln zu können.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune