Alzheimerdiagnose durch Gehirnbeobachtung
Forscher am Medical Image Processing Lab (MIP:Lab) der ETH Lausanne konnten durch die Analyse des Blutflusses im Gehirn beobachten, welche Gehirnregionen wann aktiv sind und wie sie sich austauschen. Mit der neuen bildgebenden Technologie könnte beispielsweise Morbus Alzheimer früh erkannt werden.
Die ETH Lausanne (EPFL) schreibt in einer Aussendung, dass Schweizer Forscher mit einem neuen bildgebenden Verfahren aufklären können, wie sich Gehirnregionen untereinander austauschen. Die neue Methode zur Beobachtung der Moment-zu-Moment-Interaktionen zwischen verschiedenen Gehirnregionen, die im Fachmagazin Nature Communications beschrieben wird, könnte zur frühzeitigen Diagnose der Alzheimerschen Erkrankung beitragen, hoffen die Wissenschaftler.
13 Hauptnetzwerke im Gehirn
War man bislang davon ausgegangen, dass sich die Netzwerke abwechselnd und wenig koordiniert aktivieren, wurden im Zuge der aktuellen Studie bei gesunden Probanden, die sich im Ruhezustand befanden, gemeinsam in Aktion tretende Gehirnareale identifiziert. Von den 13 Netzwerken waren vier gleichzeitig aktiv. Bei Morbus Alzheimer zeigt sich ein Abbau der Gehirnnetzwerke schon vor dem Auftreten erster Symptome. Die Wissenschaftler hoffen, mit der bildgebenden Technologie jene Fälle aufdecken zu können, bei denen die Erkrankung höchstwahrscheinlich entstehen wird.
Fikret Işik Karahanoğlu und Dimitri Van De Ville
Transient brain activity disentangles fMRI resting-state dynamics in terms of spatially and temporally overlapping networks
Nature Communications 6, Article number: 7751, Published 16 July 2015, doi:10.1038/ncomms8751
Quelle: EPFL