13. Juli 2015

Systemischer Lupus erythematodes (SLE)

Beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) kam es durch moderne Therapiekonzepte und präventive Maßnahmen sowie die Behandlung von Begleiterkrankungen in den letzten Jahren zu einem Paradigmenwechsel. Nach 50 Jahren sei erstmals wieder ein Medikament für die entzündliche Autoimmunerkrankung, die schubweise verläuft und zu lebenslangen Symptomen führen oder sogar lebensbedrohlich sein kann, zugelassen worden, schreibt ein interdisziplinäres Forscherteam im Deutschen Ärzteblatt.

Im Deutschen Ärzteblatt International veröffentlichten unter der Leitung der Dermatologin Annegret Kuhn von der Universitätsmedizin Mainz Mediziner aus den Fachbereichen Dermatologie, Rheumatologie, Nephrologie und Pädiatrie eine Übersichtsarbeit, die sich mit den wichtigsten Apsekten des systemischen Lupus erythematodes (SLE) auseinandersetzt.

In der Übersichtsarbeit wird der systemische Lupus erythematodes als heterogene Erkrankung beschrieben, von der verschiedene Organe betroffen sein können. Charakteristisch sind Entzündungsprozesse in den Organen – vor allem in der Haut, den Gelenken und der Niere. Die Lupusnephritis kann beispielsweise zu immer wiederkehrenden Schüben führen.

Für die Prognose ist das frühe Erkennen eines Schubes von großer Bedeutung. Abhängig von den beteiligten Organen sollten Patienten mit SLE frühzeitig an qualifizierte Fachärzte mit langjähriger SLE-Erfahrung oder an Spezialzentren überwiesen werden.

Das Behandlungsziel besteht aus der Remission beziehungsweise einer Kontrolle der Krankheitsaktivität mit Verhinderung (weiterer) Organschäden bei möglichst niedriger Dosis an inflammatorischen Medikamenten. Um die Schubfrequenz zu senken, den Schaden zu mindern und den Krankheitsverlauf sowie die Lupusnephritis günstig zu beeinflussen, sind – sofern keine Kontraindikation besteht – Antimalariamittel schon bei der Diagnosestellung indiziert.

Kuhn A, Bonsmann G, Anders HJ, Herzer P, Tenbrock K, Schneider M
The diagnosis and treatment of systemic lupus erythematosus
Deutsches Ärzteblatt International 2015; 112: 423–32. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0423

Quelle: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz