NSAIDs hemmen nach 10 Tagen Ovulation
Neue Studienergebnisse deuten darauf hin, dass sich leicht verfügbare, nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) schädlich auf die Fertilität auswirken können.
Die Ergebnisse einer Studie mit einer sehr geringen Probandinnenzahl, die am 11. Juni beim Jahreskongress der European League Against Rheumatism (EULAR 2015) in Rom vorgestellt wurde, zeigen, dass Diclofenac, Naproxen und Etoricoxib die Ovulation bei Frauen mit leichten Schmerzen im Bewegungsapparat signifikant hemmen können.
An der Studie hatten 39 Frauen im gebärfähigen Alter teilgenommen, die zur Therapie von Rückenschmerzen entweder einmal täglich 100 mg Diclofenac, zweimal täglich 500 mg Naproxen, einmal täglich 90 mg Etoricoxib oder Placebo erhileten. Behandlungsbeginn war jeweils der 10. Tag nach Beginn der Menstruationszyklus, die Behandlungsdauer betrug 10 Tage. Die Bestimmung des Progesteronspiegels und des Follikel-Durchmessers wurden mittels Blutprobe und Ultraschall erhoben.
Zehn Tage nach Therapiebeginn wurde bei einem Drittel der Testpersonen, die NSAISs erhielten, ein signifikanter Rückgang des Progesteronspiegels verzeichnet. Von den Probandinnen, die im Zuge der Studie NSAIDs erhielten, hatten nur 6,3 Prozent unter Diclofenac, 25 Prozent unter Naproxen und 27,3 Prozent unter Etoricoxib einen Eisprung – im Vergleich zu 100 Prozent der Frauen in der Kontrollgruppe.
Der Studienleiter Sami Salman von der Universität Bagdad, Irak, zieht aus den Resultaten den Schluss, dass auch der kurzfristige Gebrauch von NSAIDs die Fertilität erheblich beeinflusst. Daher empfiehlt er Ärzten, die Patientinnen mit NSAIDs behandeln, darauf hinzuweisen, welche Auswirkungen diese Medikamente haben können.
S. Salman, B. Sherif, A. Al-Zohyri
Effects of Some Non Steroidal Anti-Inflammatory Drugs on Ovulation in Women with Mild Musculoskeletal Pain
Annals of the Rheumatic Diseases 2015;74:117-118 doi:10.1136/annrheumdis-2015-eular.1062
EULAR 2015, Oral Presentation OP0131
Quelle: European League Against Rheumatism