Hochauflösende Mikroskopie an Grazer Unis
Die interuniversitäre Forschungskooperation BioTechMed-Graz und der japanischen Optik-Konzern Nikon eröffneten am 11. Juni in Graz das österreichweit erste Nikon Center of Excellence für hochauflösende Mikroskopie. Drei neue Mikroskope sollen die Gesundheitsforschung an den Grazer Universitäten einen wichtigen Schritt weiterbringen.
Am “NIKON-Center of Excellence for Super-resolution Microscopy: Cells & Organelles”, das am 11. Juni seine Pforten öffnete, stehen den Grazer Wissenschaftlern zum Teil weltweit einzigartige Mikroskope mit extrem hoher Auflösungsvermögen und Messgeschwindigkeit zur Verfügung.
Wolfgang Graier vom Institut für Molekularbiologie und Biochemie an der Medizinischen Universität Graz erklärte bei einem Pressegespräch, dass der Forschungsverbund die drei Mikroskope zu “außergewöhnlichen Konditionen” erhalten habe. Neben der Preisreduktion sehe das Kooperationsabkommen ein laufendes Upgrade in den nächsten drei Jahren und die Übernahme der Personalkosten für zwei Mitarbeiter vor. Auch das Wissenschaftsministerium wird rund 2 Millionen Euro im Rahmen der Hochschulraumstrukturmittel beisteuern.
Unter der Leitung von Graier und Sepp Dieter Kohlwein vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz steht die Infrastruktur des Centers Forschern im Bereich der Biowissenschaften in Graz und im Rahmen nationaler und internationaler Kooperationsprojekte zur Verfügung.
NIKON A1Rsi
Am Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung der Medizinischen Universität Graz steht mit dem A1Rsi ein internationalen Top-Standard in der Lichtmikroskopie zur Verfügung. Das Mikroskop arbeitet mit einem Galvanoscanner nach dem konfokalen Prinzip.
NIKON N-STORM
Das Mikroskop N-STORM steht den WissenschafterInnen am Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz zur Verfügung. Das Mikroskop hat eine zehnfach höhere Auflösung als herkömmliche Lichtmikroskopie. Damit können die Positionen einzelner Moleküle genau untersucht und zelluläre Prozesse mit bislang unerreichter Präzision abgebildet werden.
NIKON N-SIM: Visualisierung zellulärer Strukturen in lebenden Zellen
Am Institut für Molekularbiologie und Biochemie der MedUni Graz wird mit der Entwicklung des dual N-SIM/TIR-wfFRET-Systems die Visualisierung zellulärer Strukturen und molekularer Vorgänge erreicht. Das System stellt eine gemeinsame Entwicklung von NIKON und dem Team um Wolfgang Graier und Roland Malli dar und wird über die nächsten Jahre kontinuierlich weiterentwickelt, um die momentanen technischen Möglichkeiten der Lichtmikroskopie in der biomedizinischen Forschung substantiell zu erweitern. Dabei wird einerseits die doppelte Auflösung konventioneller optischer Laserscanning-Mikroskopie erreicht, andererseits soll auch die simultane Erfassung und Quantifizierung multipler Parameter in super-Auflösung und der nötigen Mess-Geschwindigkeit ermöglicht werden.
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>> Startschuss: Exzellenzzentrum Mikroskopie
Quelle: APA, Karl-Franzens-Universität Graz