Lipidsenker reduzieren Schlaganfallrisiko bei Senioren
In einer bevölkerungsbasierten Kohorte von Franzosen ab 65 Jahren, bei denen vor der Gabe von Statinen oder Fibraten keine vaskulären Ereignisse bemerkt worden waren, ging der Einsatz von Statinen oder Fibraten mit einem 30prozentigen Rückgang der Schlaganfallhäufigkeit einher.
Christophe Tzourio von der Universität Bordeaux fand mit Kollegen anhand von Daten der bevölkerungsbasierten, prospektiven Kohortenstudie Three-City Study heraus, dass zur Primärprävention eingesetzte Lipidsenker wie Statine und Fibrate das Langzeitrisiko vaskulärer Ereignisse um rund ein Drittel verringern können.
An der Studie hatten Probanden aus den französischen Städten Bordeaux, Dijon, Montpellier ab einem Alter von 65 Jahren teilgenommen. Die 7.484 Teilnehmer waren im Schnitt 73,9 Jahre alt und wiesen in ihrer Geschichte zu Beginn der Studie keine vaskulären Ereignisse auf. Das durchschnittliche Follow-up betrug 9,11 Jahre.
Die zur Lipidsenkung eingesetzten Statine und Fibrate verringerten bei jenen, welche diese Medikamente einnahmen, im Vergleich zu Nicht-Nutzern das Schlaganfallrisiko um rund 30 Prozent. Es wurde jedoch kein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Lipidsenkern und der koronaren Herzkrankheit gefunden.
Annick Alpérovitch, Tobias Kurth, Marion Bertrand, Marie-Laure Ancelin, Catherine Helmer, Stéphanie Debette, Christophe Tzourio
Primary prevention with lipid lowering drugs and long term risk of vascular events in older people: population based cohort study
BMJ, Published 19 May 2015350, doi: http://dx.doi.org/10.1136/bmj.h2335