11. Mai 2015

Hämatologische Krebserkrankungen bei Einzelkindern mit altem Vater

Das Alter von Vätern beeinflusst einer US-Studie zufolge das Risiko von Einzelkindern, hämatologische Krebserkrankungen zu entwickeln.

Foto: istockphoto, Paha_L

Eine im American Journal of Epidemiology veröffentlichte Studie, die auf Daten der California Teacher’s Study basiert, kam zu dem Ergebnis, dass das Alter des Vaters bei der Geburt des Nachwuchses das Risiko des Kindes, Krebserkrankungen des Blut- und Immunsystems zu entwickeln, beeinflusst. Dies gilt insbesondere für Einzelkinder. Hinsichtlich des Alters von Müttern wurde keine Assoziation mit hämatologischen Krebsarten gefunden.

Die rezente, prospektive Studie mit 110.999 Frauen zeigte eine Assoziation zwischen dem väterlichen, jedoch nicht dem mütterlichen Alter zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen und seinem sporadischen, hämatologischen Krebsrisiko.

Die Ergebnisse wurden mit jenen der American Cancer Society Cancer Prevention Study-II Nutrition Cohort verglichen. An dieser Studie hatten 138.003 Probanden teilgenommen, bei 2.532 von diesen wurde zwischen den Jahren 1992 und 2009 eine hämatologische Krebserkrankung festgestellt. Es zeichnete sich kein klarer, linearer Trend hinsichtlich der Gefahr hämatologischer Malignitäten durch das väterliche oder mütterliche Alter ab.

Allerdings gab es unter den Probanden ohne Geschwister eine starke, positive Assoziation mit dem paternalen Alter ab 35 Jahren zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes. In dieser Gruppe hatten jene Probanden, die zum Zeitpunkt ihrer Geburt Väter ab einem Alter von 35 Jahren hatten, ein um 63 Prozent höheres Risiko, maligne hämatologische Erkrankungen zu bekommen als jene, deren Väter waren jünger als 25 Jahre alt waren.

Dass die Assoziation zwischen dem Alter des Vaters und dem hämatologischen Krebsrisiko des Kindes vorwiegend bei Einzelkindern auftrat, könnte den Autoren um Lauren R. Teras von der American Cancer Society zufolge mit der Hygiene-Hypothese zusammenhängen, der zufolge die Exposition gegenüber leichten Infektionen in der Kindheit, die bei Menschen mit Geschwistern häufiger auftreten, dazu beiträgt, das Immunsystem zu trainieren und das Risiko immunbezogener Krankheiten minimiert.

Weiters ziehen die Autoren in Erwägung, dass die Kombination aus älterem Vater und keinen Geschwistern die Zellproliferation bei Personen mit einem unterentwickelten Immunsystem fördern kann und bei diesen die Entwicklung von Krebserkrankungen, die mit dem Immunsystems im Zusammenhang stehen (beispielsweise Lymphome), begünstigt.

Lauren R. Teras, Mia M. Gaudet, Jennifer L. Blase, Susan M. Gapstur
Parental Age at Birth and Risk of Hematological Malignancies in Older Adults
American Journal of Epidemiology, first published online May 11, 2015, doi: 10.1093/aje/kwu487

Quelle: American Cancer Society