Praxisgründung: Billiges Geld, teurer Start
Praxisgründer mit Kassenvertrag sind immer noch gern gesehene Kreditkunden. Fixzinsvarianten sollten derzeit bei jeder Finanzierungsplanung geprüft werden.
Zugegeben – der Ausdruck des „historischen Tiefs“ für Kreditzinsen ist mittlerweile ausgelutscht. Aber er war noch nie so richtig. Mit der letzten Leitzinssenkung von 0,15 Prozent auf 0,05 Prozent Anfang September hat die EZB einen weiteren wichtigen Spielraum in der Deflationsbekämpfung preisgegeben.
Für Kreditnehmer liefern diese Rahmenbedingungen einzigartige Umstände. „Es war für Ärzte ökonomisch noch nie so günstig wie heute, wenn sie den Karrierestart über Bankkredite finanzieren wollen“, lobt Herbert Bielesz, Leiter des Zielgruppenmarketings der freien Berufe in der Erste Bank, seine Ware. Betriebsmittelkredite – also Finanzierungen für laufende Unternehmenskosten und Investitionen – kosten heute bei normaler Bonität und ohne Sicherheiten 2,625 Prozent – ohne große Verhandlungen. Finanzierungssuchende Kassenmedizinerinnen und -mediziner dürfen hier mit Offerten rechnen, die etliche Basispunkte darunterliegen. Finanzberater nennen ein Verhandlungsziel von 2,1 bis 2,2 Prozent als angemessen.