Tiefe Venenthrombose: Welche Therapie ist die beste?
Antikoagulantien wirken sich bei Patienten mit tiefen Venenthrombosen bezüglich der Mortalitätsraten nicht anders aus als Verfahren, die Blutgerinnsel mit minimal-invasiv eigesetzen Kathetern zu Leibe rücken. Hinsichtlich des Blutungsrisikos erzielt die blutverdünnende Therapie allerdings bessere Ergebnisse.
Im Rahmen einer Studie untersuchte Riyaz Bashir mit seinem Team an der Temple University School of Medicine 90.000 Fälle von tiefen Venenthrombosen, um herauszufinden, wie man die Erkrankung am besten therapieren sollte.
In der im Fachmagazin “JAMA Internal Medicine” veröffentlichten Arbeit verglichen die Forscher zwei Ansätze: die Katheter-basierte Thrombolyse und die Antikoagulation. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die Mortalitätsrate im Spital bei den beiden Gruppen gleich hoch war. Das Katheter-basierte Verfahren war jedoch mit höheren Blutungensraten assoziiert.
Die wesentlichen Ergebnisse:
- Die Mortalitätsrate im Krankenhaus unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant.
- Die Rate der Bluttransfusionen betrug 11,1 Prozent in der Katheter-Gruppe gegenüber 6,5 Prozent in der Antikoagulantien-Gruppe.
- Die Rate der Lungenembolie betrug 17,9 Prozent in der Katheter-Gruppe gegenüber 11,4 Prozent in der Antikoagulantien-Gruppe.
- Die Rate intrakranieller Blutungen betrug 0,9 Prozent in der Katheter-Gruppe gegenüber 0,3 Prozent in der Antikoagulantien-Gruppe.
Dr. Bashir zufolge profitierten einige Patienten mit DVT von den Katheter-basierten Verfahren deutlich. Daher müsse die optimale Therapie für die einzelnen Patienten sorgfältig ausgewählt werden. Es sei noch mehr Forschungsarbeit notwendig, um die Risiken gegenüber dem Nutzen des jeweiligen Verfahrens abzuwägen.
Riyaz Bashir, Chad J. Zack, Huaqing Zhao, Anthony J. Comerota, Alfred A. Bove
Comparative Outcomes of Catheter-Directed Thrombolysis Plus Anticoagulation vs Anticoagulation Alone to Treat Lower-Extremity Proximal Deep Vein Thrombosis
JAMA Intern Med. Published online July 21, 2014. doi:10.1001/jamainternmed.2014.3415
Quelle: Temple University School of Medicine