11. Apr. 2014

Praxis-Sharing in NÖ für bessere Work-Live-Balance

UNTERWALTERSDORF – Der Wunsch von Ärzten, in Gruppenpraxen zusammenzuarbeiten, ist groß, scheitert aber oftmals an den Rahmenbedingungen. In Niederösterreich unterstützt die Gebietskrankenkasse diese Ordinationsform seit zirka zwei Jahren verstärkt. Es gibt mittlerweile 48 Jobsharing-Praxen im Bundesland. Medical Tribune stattete der „Dr. Broschek & Dr. Longin Ärzte für Allgemeinmedizin OG“ in der 2000-Einwohner-Gemeinde Unterwaltersdorf einen Besuch ab.

Dr. Hemma Longin übernahm die Kassenordination in Unterwaltersdorf 2001 vom Nachfolger ihres Großvaters, der in Pension ging. Zwölf Jahre war sie als „Einzelkämpferin“ im Ort tätig, bevor sie sich entschied, die Verantwortung mit einem Kollegen zu teilen. „Ich war nahe dran, die Praxis ganz aufzugeben“, erinnert sie sich zurück. „Natürlich hätte mir das Herz geblutet, aber ich war mit der vielen Arbeit und privat zwei Kindern vollkommen überlastet.“ Dann kam Dr. Longin jedoch zu Ohren, dass die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse die Umwandlung von Einzel- in Gruppenpraxen unterstützt. Sie fragte einen Kollegen, der als Vertretungsarzt im Bezirk tätig war, ob er Interesse hätte, mit ihr zusammenzuarbeiten. „Eine Ordination war nicht mein Plan“, gesteht Dr. Holger Broschek ein. „Mir war bewusst, wie viel – auch administrative – Arbeit da dahintersteckt. Doch dem Gedanken, sich die Verantwortung zu teilen, konnte ich sofort viel abgewinnen!“

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune